Abriss oder Sanierung: Das Ringen um die Uni-Halle geht weiter

Die Argumente zwischen Universität und Stadt sind ausgetauscht. Das Ringen um die Halle geht weiter.

Wuppertal. Sanierung oder Neubau — die Zukunft der Uni-Halle ist weiterhin ungewiss. Ende März fand eine Expertenanhörung statt, in der vor allem Argumente für einen Neubau präsentiert wurden. Die Bergische Universität befürwortet den Bau einer neuen Halle für 3500 Zuschauer an gleicher Stelle sowie den zusätzlichen Bau einer Dreifachsporthalle auf einem Nachbargelände. Die Stadt und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) sprechen sich bisher für eine Sanierung bei laufendem Betrieb aus. Der vom Land vorgegebene Kostenrahmen von 13,9 Millionen Euro müsse unbedingt eingehalten werden.

„Die Entscheidung wird erst im September fallen“, sagt Hans-Uwe Flunkert, Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal. Zum einen wolle man nicht die Chance verpassen, eine optimale Lösung zu finden. Man wolle aber auch nicht in die laufende Kettensäge greifen, beschreibt Flunkert mit drastischen Worten, die Gefahr, dass die für die Sanierung der Uni-Halle vom Land NRW bewilligten 13,9 Millionen Euro nicht für den Bau von zwei neuen Hallen ausreichen. Eine weitere offene Frage sei, ob die neue Uni-Halle auch die gleichen Möglichkeiten einer multifunktionalen Nutzung biete wie die alte.

Die Uni-Halle befindet sich zu 56 Prozent im Eigentum der Stadt, in deren Verantwortung auch der Betrieb liegt, und zu 44 Prozent im Eigentum des Landes NRW. Horst Hübner, Sportwissenschaftler der Bergischen Universität, hält den Bau eines neuen Gebäudekomplexes nicht nur für notwendig, sondern auch aus vielfältigen Gründen für vorteilhaft. Die auswärtigen Experten hätten in der Anhörung am 27. März sondiert, zu welchen Kosten große Sport- und Veranstaltungshallen in der jüngeren Vergangenheit errichtet wurden. Sie hätten aber auch Fragen der Betriebskosten und Energieeffizienz beleuchtet.

Unstrittig scheint zwischen allen Beteiligten zu sein, dass die Betriebskosten bei einem Neubau im Vergleich zu der 1987 eröffneten Halle erheblich gesenkt werden könnten, was nicht nur den Haushalt der Uni entlasten würde, sondern auch in das gewünschte Bild der Bergischen Region als „energieeffiziente Region“ passe.

Vergleiche mit anderen Hallenbauten würden zeigen, dass es möglich sei, Großsporthallen mit Plätzen für 3500 Zuschauer schlüsselfertig für sieben bis acht Millionen Euro zu bauen. Die Dreifachhalle wird mit drei Millionen Euro angesetzt, die Abbruchkosten für die Uni-Halle mit 800.000 Euro. In der Kombination mit der neuen Uni-Halle bedeute die benachbarte Dreifachhalle zudem eine wesentliche Verbesserung des Sportstättenangebots für die 850 Sportstudierenden und 2500 aktiven Sportler im allgemeinen Hochschulsport.