Adlerbrücke ist ab Donnerstag für Fußgänger und Radfahrer geöffnet

Die historische Wupperbrücke wurde mit Kosten von rund 780 000 Euro saniert. Die Eröffnungsfeier ist erst 2018 zum Jubiläum.

Wuppertal. Am Donnerstag gegen 7.30 Uhr wird die historische Adlerbrücke wieder für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Theoretisch könnte die Brücke auch Fahrzeuge tragen, aber Politik und Verwaltung haben sich gegen eine Öffnung für den Autoverkehr ausgesprochen. Die Kosten betragen rund 780 000 Euro und werden zu 90 Prozent über Fördermittel finanziert.

„Wir haben bei den Kosten nahezu eine Punktlandung erreicht“, sagt Thorsten Warning, Abteilungsleiter konstruktiver Ingenieurbau bei der Stadt. Bei diesem Projekt zeichnete die Stadt sowohl für die Planung als auch in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung für die Beantragung der Fördermittel verantwortlich. In die Sanierung sind Mittel aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm IV (Kultur und Medien der Bundesregierung) in Höhe von 300 000 Euro, aus dem Denkmalförderprogramm NRW in Höhe von 150 000 Euro und von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Höhe von 156 000 Euro geflossen. Um den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden, müssen die Stadtwerke noch die Fernwärmleitungen an dieser Stelle auf die andere Seite der Wupper verlegen.

Erst im kommenden Jahr zum 150. Brückenjubiläum soll es eine offizielle Feier geben. „Solange wollten wir die Absperrungen natürlich nicht stehen lassen, denn bis auf einige Markierungsarbeiten ist die Baustelle aus Sicht der Stadt abgeschlossen“, sagt Thorsten Warning.

Und dann fehlen noch die Adler: Zwei Adler-Skulpturen aus Gusseisen will der Förderverein Adlerbrücke auf Säulen platzieren. Den historischen Figuren, die nicht mehr existieren, verdankt die 1868 erbaute Brücke ihren Namen. „16 000 Euro fehlen uns noch für die Adler“, sagt Manfred Bröcker, Vorsitzender des Fördervereins, der zum Beispiel auf der Plattform „Gut für Wuppertal“ zu Spenden aufruft.

Gegenüber der Stadt hatte Bröcker heftige Kritik zum Beispiel wegen des verwendeten Materials geäußert und sogar eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht. Thorsten Warning weist die Kritik zurück. „Tropenholz zu verwenden, erlaubt der Denkmalschutz nicht, denn vor 150 Jahren wurde Eichenholz verbaut. Kritik gab es auch wegen eines Schaltkastens der Telekom. Den zu verlegen, hätte aber eine fünf- oder sechsstellige Summe gekostet. Da muss die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben“, sagt Thorsten Warning. Die offizielle Einweihungsfeier könnte rund um den 19. Juni 2018 stattfinden — 150 Jahre nach Öffnung der Brücke.