Ärger um Baustellen Baustellen im Vohwinkeler Zentrum überschneiden sich zeitlich

Wuppertal · Rückstaus und lange Umwege müssen Autofahrer derzeit im Vohwinkeler Zentrum in Kauf nehmen. Die Wuppertaler Stadtwerke sanieren zwischen Kaiserplatz und Westring Abwasserkanäle. Dadurch gilt auf der Gräfrather Straße in diesem Bereich eine Einbahnstraßenregelung in nördlicher Richtung.

Die Gräfrather Straße ist gesperrt – die Stadtwerke sanieren zwischen Kaiserplatz und Westring Abwasserkanäle.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die aufwendige Maßnahme soll mindestens bis September dauern. Parallel laufen seit zwei Monaten die Arbeiten der Stadtwerke an Stromkabeln und Kanälen in der angrenzenden Gustavstraße sowie in der Edith-Stein Straße. Dadurch ist die Gustavstraße im Kreuzungsbereich voll gesperrt. Die WSW wollen hier zwar möglichst bald fertig werden. Daran anschließen werden sich aber umfangreiche Straßenbaumaßen, die sich nach Einschätzung der WSW bis in den August hineinziehen könnten. Angesichts dieser zeitlichen Überschneidung sind Anwohner und Geschäftsleute genervt.

„Das ist für uns und unsere Kunden schon heftig“, sagt Gesa Jürgensen, Inhaberin einer am Kaiserplatz gelegenen Buchhandlung. Sie beklagt den Wegfall von Parkplätzen und fehlende Ausweichmöglichkeiten aufgrund der direkt aneinander anschließenden Baustellenbereiche. „Das hätte besser koordiniert werden müssen“, findet Jürgensen. Sie beklagt außerdem, dass sie nicht im Vorfeld über die Baumaßnahme an der Gräfrather Straße informiert worden sei.

So geht es auch Anwohnerin Nicole Stöcker. „Wir waren total überrascht, als die Einbahnstraßenschilder aufgestellt wurden“, berichtet sie. Die langen Umwege seien mit einigem Zeitaufwand verbunden. „Ich musste letzte Woche nach dem Einkaufen schwere Kisten in meine Wohnung transportieren und habe eine dreiviertel Stunde gebraucht, um einen Parkplatz in der Nähe zu finden“, so Stöcker.

Die Anlieger verweisen auf die ohnehin schon starke Verkehrsbelastung des Kaiserplatzes und hätten es besser gefunden, wenn die Baustelle in einzelne Etappen aufgeteilt worden wäre.

„Das wäre möglich gewesen, aber wir haben von der Stadt Wuppertal die Auflage bekommen, die Baumaßnahme in den Sommerferien abzuarbeiten“, sagt dazu Sascha Burghoff, zuständig für Baustellenkommunikation bei den WSW. Die Bauzeit würde sich sonst verlängern. „Außerdem ist auch mit den Stadtwerken Solingen eine Koordination notwendig, da wir für jede einzelne Sperrung die Oberleitungen der in der Gräfrather Straße fahrenden O-Busse außer Betrieb nehmen müssten“, erläutert Burghoff. Den Solinger Stadtwerken sei daran gelegen, dass die Busse der Linie 683 möglichst kurzfristig betroffen sind, da ein hoher logistischer Aufwand betrieben werden müsse, um auf dieser Strecke Dieselfahrzeuge einzusetzen.

Bezüglich der Kritik an fehlenden Informationen verweisen die Stadtwerke darauf, dass die Anwohner, Geschäftsleute und Arztpraxeninhaber an der Gräfrather Straße eine schriftliche Ankündigung der Baumaßnahme bekommen hätten.

Die betroffenen Anlieger hoffen nun, dass die Arbeiten anders als in der Gustavstraße im Zeitplan bleiben. „Das wäre gerade für unsere gehbehinderten und älteren Patienten wichtig“, betont Mediziner Torsten Niederau, der in der Gustavstraße eine Hausarztpraxis betreibt. Laut WSW hängt das unter anderem von möglichen Starkregenfällen ab, durch die sich die Arbeiten an den Kanälen verzögern könnten. Für die anschließenden Straßenbauarbeiten sei die Stadt zuständig. Laut Verwaltung werde dazu für die Gräfrather Straße gerade ein Konzept erstellt. Auch die Dauer der Straßenbauarbeiten in der Gustavstraße sei noch unklar.