Europäische Woche der Abfallvermeidung Aktion in Wuppertal um Lebensmittel vor der Tonne zu retten

Wuppertal · Verbraucherzentrale, Stadt, AWG und die Zentralbibliothek haben sich zusammengetan, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

Caroline Pilling von der Verbraucherzentrale hat in der Zentralbibliothek Tipps gegeben, wie man Möhren vor der Tonne bewahren kann.

Foto: JA/Andreas Fischer

Rund 76 Kilogramm Lebensmittel werden laut Statistischem Bundesamt pro Jahr und Person in deutschen Haushalten weggeworfen. 44 Prozent, also rund 35 Kilogramm, sind vermeidbar. „Schon mit einer Menge von 350 Gramm pro Woche können Verbraucher die vermeidbaren Lebensmittelverluste pro Kopf um 50 Prozent reduzieren“, sagt Umweltberaterin Caroline Pilling. 350 Gramm Lebensmittel pro Woche vor der Mülltonne retten – das klingt machbar.

Doch wem es vielleicht an Ideen fehlt, der kann beim Infostand der Wuppertaler Verbraucherzentrale fündig werden. Anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung hat sich die Verbraucherzentrale mit der Stadt, der AWG und der Zentralbibliothek zusammengetan. Besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf Lebensmittelverschwendung. Ein Unterziel der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele sei, die vermeidbare Lebensmittelverschwendung um die Hälfte zu reduzieren. Wenn man also die 35 Kilogramm durch zwei teilt, kommt man im Schnitt auf 350 Gramm pro Woche, die es zu retten gilt. „Wenn jeder von uns ein bisschen aufpasst, ein paar Tipps beherzigt, dann könnten wir dieses Ziel erreichen“, so Pilling. Und Tipps gibt es zahlreich am Infostand. Man kann etwa schon vorausschauend einkaufen, schauen, wie viel man wirklich braucht.

Auf liebevoll gestalteten Postkarten mit Sprüchen wie „Lettuce be friends“ (Wortspiel mit „Let us be friends“) gibt es Rezept-Ideen, um eigentlich noch verwertbare Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren. Etwa aus Marmelade- oder Honigresten kann man eine Basis für ein süßes Salat-Dressing machen. Es gibt jede Menge Rezepte, Ideen und Tipps, um die Abfallmenge zu reduzieren. „Es gibt viele Reste-Rezepte oder Verwertungsmöglichkeiten“, so Pilling. Und verweist auf die Themenwoche, die auch in der Zentralbibliothek ein eigenes Regal bekommen hat. „Was mache ich mit Möhrengrün, Kohlrabischalen, Bananenschalen – da gibt es richtig viel, was man gar nicht auf dem Schirm hat“, erzählt sie.

Das Themenregal mit den Büchern zur Abfallvermeidung ist gefüllt mit gespendeten Titeln der AWG und der Stadt, darüber hinaus haben die Lektoren die Titel aus dem eigenen Bestand zusammengestellt, erzählt Meike Nordmeyer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Zentralbibliothek. „Gerade Lebensmittelverschwendung und wie man sie vermeidet, ist ein Thema, das viele sehr anspricht, und da sind viele Leute stehen geblieben, haben gestöbert und auch ausgeliehen“, erzählt sie.

Am Donnerstag gibt es auch von 10 bis 19 Uhr die Verschenkbörse für Weihnachtsdeko, ebenfalls in den Räumlichkeiten der Zentralbibliothek, Kolpingstraße 8. Ab 18 Uhr gibt es Buchempfehlungen mit der Buchhandlung Laurenz&Luise.