Musik „Musik stärkt die Persönlichkeit und macht selbstsicher“
Wuppertal · Der 22-Jährige veröffentlicht am Samstag sein erstes Musikvideo.
Musik ist ein Element, das den 22-jährigen Wuppertaler Alexi Paridis schon sein ganzes Leben begleitet hat. Mit sechs Jahren bekommt er den ersten Klavierunterricht, mit 16 widmet er sich dann dem Gesang. „In der Schulband war ich als Pianist immer schuld, wenn bei unserer Sängerin etwas nicht geklappt hat. Außerdem konnte ich dort meine Vorstellungen nicht umsetzen, wie ich das vorhatte. Zunächst habe ich mich noch nicht getraut, zu singen, aber mit 16 habe ich dann Coversongs aus verschiedenen Musikrichtungen ausprobiert, um meinen eigenen Stil zu finden“, erinnert sich Paridis, der in seiner Heimatstadt studiert. Zunächst war er für Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben, inzwischen hat er zu Jura gewechselt.
An diesem Freitag um 0 Uhr erscheint auf Instagram sein erstes Musikvideo, das er mithilfe der Kölner Agentur Creave auf dem Barmenia-Gelände professionell aufgenommen hat. Bis zum ersten eigenen veröffentlichten Song „Bam Bam“ war es eine lange Wegstrecke mit allen Höhen und Tiefen. So tritt der Deutsch-Grieche 2017 im Land seiner Vorfahren bei „The Voice of Greece“ an, wo er die Battles erreicht und dann ausscheidet. Auch bei „Deutschland sucht den Superstar“ bewirbt sich Alexi. „Da war ich bei den Vorentscheidungen. Die Castingredakteure haben mir gesagt, du hast eine geniale Stimme, du bist aber nicht der Typ für DSDS. Deshalb wollte ich etwas machen, wo wirklich nur das Talent im Vordergrund steht.“
Kurzerhand stellt er als Produzent in Wuppertal seine eigene Castingshow auf die Beine, die in den City-Arkaden stattfindet. „Das war schon eine Herausforderung. Ich musste unter anderem ein Konzept für die Show erstellen und auch Gespräche mit Sponsoren führen. Dazu galt es, ein 15-köpfiges Team zu koordinieren. Insgesamt gab es zwei Staffeln, aber die Show war noch nicht das, was ich wirklich haben wollte.“
So entsteht 2018 die neue Castingshow „Hidden Talents Schools“. „Uns ging es darum, dass Talent etwas so Einzigartiges und Vielfältiges ist wie die Persönlichkeiten von Menschen einzigartig und vielfältig sind. Da darf man sich nicht von anderen einschüchtern lassen, die ihren Neid und Hass in Mobbing, Diskriminierung und Rassismus ausleben, wie ich das selbst von Mitschülern und Lehrkräften in meiner eigenen Schule erleben musste. Musik ist etwas, das die Persönlichkeit stärkt und das selbstsicher macht.“ Eigentlich war geplant, die Shows in den Schulen stattfinden zu lassen. „Dort hatten wir aber ein Platzproblem und so sind wir zunächst in den Apollo-Club und dann in den Barmer Bahnhof gegangen. Wie bei der Vorgängershow habe ich diese produziert und war als Jurymitglied dabei.“
Rassismus und Diskriminierung musste der Student mit Wurzeln in Thessaloniki und Lesbos am eigenen Leib oft erfahren. „Das hat in der Schule angefangen, wo man oft deswegen eingeschüchtert war. Man hatte ja Sorge um den Abschluss. Das Mobbing der Mitschüler wurde meist einfach unter den Tisch gekehrt. Aber auch Lehrkräfte haben sich daran beteiligt. Geärgert hat mich und meine Eltern, dass Griechisch nicht als Fremdsprache in der Schule anerkannt wurde und das, obwohl ich sechs Jahre nachmittags in einer griechischen Schule die Sprache gelernt habe. Stattdessen musste ich dann Spanisch nehmen, aber mein Abi habe ich trotzdem geschafft“, berichtet der gebürtige Wuppertaler.
Was die Sprache betrifft, zeigt sich Paridis in seinem ersten Song pragmatisch. Er singt ihn einfach auf Deutsch und Griechisch. „Diese Sprache wird oft mit Urlaub und guter Laune verbunden. Ich mag sie, weil sie so melodisch ist. Mit meinem Song möchte ich zeigen, wie bunt und vielfältig Musik sein kann. Ich habe nach langer Suche meinen eigenen Stil gefunden – Popmusik mit deutschen und griechischen Elementen. Oft ist da der Klang wichtiger als die Sprache, da so Emotionen ausgelöst werden.“ Romantisches Thema des ersten Songs ist die Liebe auf den ersten Blick. „Der Song kam vor allem wegen seines starken Refrains gut an, das haben wir gemerkt, als wir im Januar einen ersten Ausschnitt auf Instagram veröffentlicht haben. Seither war die Nachfrage nach dem kompletten Stück sehr groß“, freut sich Paridis.
Mit seiner Heimatstadt verbindet er gute und auch schlechte Zeiten. „Ich habe mich besonders gefreut, dass mich die Stadt und ihre Politik beim Projekt der Castingshow gegen Mobbing, Intoleranz und Rassismus so gut unterstützt hat. Auch das Video habe ich jetzt ganz bewusst in Wuppertal gedreht. Für mich gibt es die Heimat zweimal, in Wuppertal und in Griechenland, wo ich meine Familie, so oft es geht, besuche.“