Einzelhandel Zwei Ronsdorfer Geschäfte schließen in der Corona-Krise

Wuppertal · Das Modehaus Hanusch hat sein Ladenlokal aufgegeben. Das Schuhhaus Voss geht Ende 2020.

Das Ladenlokal von Modetrend Hanusch an der Staasstraße steht leer.

Foto: Fischer, Andreas

Die Corona-Krise geht an der Ronsdorfer Innenstadt nicht spurlos vorbei. Mit dem „Modetrend Hanusch“ hat an der Staasstraße die erste Einzelhändlerin konkret wegen der Pandemie ihr Ladenlokal geschlossen - nach 14 Jahren in Ronsdorf. Inhaberin Angela Hanusch sagte der WZ: „Es hat sich einfach nicht mehr gerechnet.“ Man habe die Kaufzurückhaltung der Menschen bei Waren gemerkt, die nicht zu den Dingen des täglichen Bedarfs gehören. „Als wir Ende April wieder öffnen durften, hatten wir deutlich weniger Kunden“, sagt Hanusch. Die Situation sei zusätzlich durch die Baustelle der Stadtwerke an der Haltestelle „Ronsdorf Markt“ verschärft worden, weil dadurch in dieser schweren Phase zusätzlich der Autoverkehr abgeschirmt worden sei. „Das war ganz schlecht geplant“, sagt Hanusch.

Das Modegeschäft läuft jetzt im Internet weiter. Hanusch vertreibt ihre Waren weiter über modetrend-hanusch.de. „Gott sei dank ging die Umstellung ganz schnell.“ Ob sich das neue Geschäftsmodell rechnet, wisse Hanusch noch nicht. Klar ist: „Wenigstens laufen die Fixkosten nicht mehr weiter.“

Ein weiterer Leerstand droht beim Schuhhaus Voss an der Lüttringhauser Straße. Wie Mitarbeiter André Wagner der WZ bestätigte, wird Ende 2020 Schluss sein. „Das war die letzten Jahre wohl einfach zu wenig hier“, sagt Wagner. Der Entschluss, Ronsdorf zum Ende des Jahres zu verlassen, hängt nach WZ-Informationen nur indirekt mit der Corona-Krise zusammen.

Die Gastronomie in Ronsdorf gehört ebenso zu den großen Verlierern der Krise. Marion Ströker, Vorsitzende der Werbegemeinschaft W.i.R., berichtet: „Es gab Gaststätten, die acht Wochen geschlossen hatten. Und jetzt sind die Einnahmen auch nicht wieder bei 100 Prozent. Was ich gehört habe, eher bei höchstens 40 Prozent.“

Stammkunden seien
Ronsdorf treu geblieben

Der Einzelhandel in Ronsdorf genieße aber weiterhin den Vorteil der treuen Stammkundenschaft. „Die sind alle vor Ort geblieben. Da ist keiner in die Wuppertaler Innenstadt gefahren“, sagt Ströker. Sie selbst kann für ihren Betrieb Autoteile Ströker an der Remscheider Straße sprechen. Dort sei man auch weiterhin mit dem Kundenzuspruch zufrieden.

Die Werbegemeinschaft selbst hat aber auch Einbuße zu verzeichnen. Das Bürgerfest, das vom 7. bis 9. August stattfinden sollte, fällt ebenso aus wie das Kinderfest am 1. August. Das habe zwar finanzielle Folgen für die W.i.R., die der Verein aber noch abfedern könne, sagt Marion Ströker. Für die Läden fällt durch das ausgefallene Bürgerfest erneut eine Möglichkeit weg, sich an einem verkaufsoffenen Sonntag zu präsentieren. Obwohl die Vorsitzende feststellt: „Die Teilnahme an den verkaufsoffenen Sonntagen hatte sowieso nachgelassen.“

Um die Ladeninhaber zu unterstützen, plant W.i.R. erneut eine Sonder-Aktion mit der Ronsdorfkarte. Dabei erhalten die Kunden Bonus-Punkte, wenn sie an bestimmten Tagen ein Geschäft aufsuchen.