Neues Werk der Begegnungsstätte über „Tora und Textilien“ Neues Buch zum Jubiläumsjahr
Das neu erschienene Buch beruht auf einer 2010 gestalteten Ausstellung, die auch heute noch besucht werden kann.
Am Sonntag, dem europäischen Tag der jüdischen Kultur, hat die Begegnungsstätte Alte Synagoge ihr neues Buch vorgestellt: „Tora und Textilien“. Die Vorstellung fand im Rahmen der Initiative „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ statt, die 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland feiert.
„Es ist toll geworden“, versicherte Antonia Dicken-Bergisch, Vorsitzende des Trägervereins der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal, während sie die Veranstaltung, nach vorausgegangenem musikalischen Vorspiel, einleitete. Das von Ulrike Schrader und Christina Hartung verfasste wissenschaftliche Werk thematisiert das jüdischen Leben im Bergischen Land und die Alte Synagoge selbst.
Die beiden Autorinnen hätten sich dafür nur vereinzelt auf bereits bestehende Fachliteratur bezogen und das meiste selbst geschrieben.
In der Mitte der
Stadtgesellschaft
„Das ist eine wirklich ganz herausragende Leistung“, sagte Dicken-Bergisch. Für das Werk sprach die Vorsitzende der Begegnungsstätte deshalb ihren persönlichen Dank aus. Unter anderem durch solche Werke werde die jüdische Geschichte in der Mitte der Stadtgesellschaft ankommen.
Auch Bürgermeister Heiner Fragemann erklärte in einer kurzen Rede seine Begeisterung. Das Buch sei „ein kraftvolles Statement in einem großen Jubiläumsjahr“. Das Buch, welches Aufklärungsarbeit leiste, trage zum Abbauen von antisemitischen Vorurteilen und Klischees gegenüber dem jüdischen Glauben bei.
Die Ausstellung kann immer
noch besucht werden
Auch Mitautorin und Leiterin der Begegnungsstätte Ulrike Schrader trat auf die Bühne. Das neu erschienene, am ersten September dieses Jahr veröffentlichte Buch beruhe auf einer 2010 gestalteten Ausstellung, die auch heute noch besucht werden kann. Diese trägt ebenfalls den Namen „Tora und Textilien“. „Das neue Buch soll die Ausstellung dokumentieren, wenigstens in groben Zügen“, erklärte Schrader.
Weiterhin sei das Buch entstanden, um die Intention der Ausstellung zu erläutern. „Es schaut also gewissermaßen hinter die Kulissen“, merkte die Mitautorin in diesem Kontext an. Auch einzelne Aspekte des Themas „Jüdische Geschichte“ sollten im neuerschienenen Buch vertieft werden.
Um einen genaueren Einblick in die Themen des Buches zu gewähren, ging Schrader beispielhaft auf einen Aspekt ein: So erklärte sie den Besuchern vor Ort und Zuschauern im Livestream im Internet die Geschichte des Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Dieser wurde 1893 gegründet und 1938 gezwungenermaßen aufgelöst. In diesem Zeitraum wuchs der Verein stetig zum größten jüdischen Verein Deutschlands, der für viele jüdische Bürger, trotz zunehmenden antisemitischen Tendenzen in der Gesellschaft, ein Zeichen für ein lebenswertes Leben in Deutschland war.