Am Freitag lockt die Museumsnacht
Von 18 bis 24 Uhr gibt es zwischen Schwarzbach-Galerie im Osten und der Kunststation im Westen Programm.
Wuppertal. Kunst und Musik, wohin man auch schaut, wohin man auch geht: Das macht die Kunst-und Museumsnacht alle zwei Jahre zum Publikumsrenner. In diesem Jahr ist es sogar so viel Kunst, dass die Stadt sie kaum fassen kann. Jedenfalls schaffen es die Kunststation im Westen der Stadt und die Schwarzbach-Galerie im Osten noch so gerade auf die Karte im Veranstaltungsheft. Im großen Tal-Raum dazwischen beteiligen sich am kommenden Freitag neben dem Von der Heydt-Museum, der Begegnungsstätte Alte Synagoge und dem historischen Zentrum neun weitere Galerien. Neu dabei ist der Kunstraum „Ein Areal“ in der Friedrichstraße und Ulrike Hagemeiers „Druckstock“ mit seinem Grafik-Schwerpunkt in der Friedrich-Engels-Allee 173.
Rolf Hengesbach hingegen verzichtet. Er findet das Konzept, dass in seinen Räumen an dem Abend eine Musikveranstaltung stattfinden soll, „die in der Regel nichts mit der Kunst zu tun hat, nicht unbedingt angemessen“. Mit seiner Galerie in der Vogelsangstraße liegt er zudem weit außerhalb des fußläufigen Bereichs der Kunst-Flaneure in der Innenstadt.
Urs Kaufmann vom Kulturbüro hat die Konzerte, Lesungen und Filme, die in den aktuellen Ausstellungen laufen, so gestaffelt, dass man recht gut von einem zum anderen wechseln kann. Das Von der Heydt-Museum etwa setzt auf viele verschiedene Geschmäcker: Es gibt Kurse im Atelier und Führungen mit Schüler-Guides durch die Cragg-Ausstellung, ab 18.30 Uhr läuft im Forum ein Film, den die Wuppertaler Tänzer Thusnelda Mercy, Pascal Merighi und Clementine Deluy in der Ausstellung gedreht haben, ab 21.30 Uhr spielt das Duo Talgold.
Jürgen Grölle hat mit Cool Jazz der 50er und 60er Jahre gute Erfahrungen gemacht, deswegen holt er wieder das Satin Doll Quartett in die Friedrich-Ebert-Str. 143e. Schon Tradition hat die Performance in der Galerie Kunstkomplex, Wesendonkstr. 12: Daphne Stahl zeigt ab 19 Uhr die vierstündige Performance „Weltempfänger“, dazu sind Videos und Fotos anderer Künstlerinnen zu sehen.
Im Neuen Kunstverein, Hofaue 55, führt Oliver Gather alle 90 Minuten durch seine aktuelle Ausstellung „wohnen - abschreiten - sortieren“. In der Hebebühne lassen die RaumZeitPiraten noch mal ihre Elektro-Misteln leuchten. Stefan Zöllner, der derzeit seine Installationen in der Kunststation in Vohwinkel ausstellt, lässt es mit seiner Kölner Lärmband Tourette buchstäblich krachen: „Wir haben erst gedacht, das könnte man keinem zumuten, aber die Leute lieben es.“
Vielfältig ist auch dieses Mal das Programm, das Ulrike Schrader zwischen 18 und 23 Uhr in der Alten Synagoge organisiert. Es beginnt mit einer Gartenführung und endet mit dem gemeinsamen Singen von Abendliedern, dazwischen gibt es Geigen- und Cellomusik und vieles mehr.
Erfahrungsgemäß beliebt sind die Führungen, in diesem Jahr wurden sie auf vier aufgestockt. Die Künstlerin Andrea Raak führt um 18 Uhr von der Schwarzbach-Galerie, Schwarzbach 174, über die Druckstock-Werkstatt in die Hofaue zur BKG und zum Kunstverein (Schwebebahnfahrt nicht im Preis inbegriffen). Dominik Hebestreit bietet eine Graffiti-Fahrrad-Führung an, die um 18 Uhr an den Elbahallen in der Moritzstraße startet, das Rad muss man mitbringen. Claudia Brenke vom Wuppertal Marketing betrachtet zwei Mal Kunst im öffentlichen Raum - um 18.30 Uhr treffen sich die Teilnehmer auf dem Vorplatz der Schwimmoper, um 20.30 Uhr geht es ab der Schwebebahnstation Werther Brücke um Skulpturen und Denkmäler in Barmen von Bismarck über Ulle Hees bis zu Engels.
DIE MUSEUMSNACHT:
Termine Die Kunst- und Museumsnacht läuft von 18 bis 24 Uhr, der Eintritt zu allen Veranstaltungen und Örtlichkeiten ist frei. Das historische Zentrum schließt jedoch um 21 Uhr, das Von der Heydt-Museum um 23 Uhr. Alle Veranstaltungen in den Galerien und Museen sowie die Adressen stehen im Programmheft und online
museumsnacht-wuppertal.de