An den Gymnasien droht jetzt Lehrermangel

Wegen des Abiturs nach acht Jahren sind Neueinstellungen von Lehrern derzeit selten.

Foto: Jörg Knappe

Wuppertal. An den Wuppertaler Gymnasien droht mit Beginn des kommenden Schuljahres Lehrermangel. Grund ist, dass mit Einführung des Abiturs nach acht Jahren und angesichts künftig weiter sinkender Schülerzahlen derzeit nur sehr wenige neue Lehrer eingestellt werden.

Foto: Peter Endig

Darüber verraten die Wuppertaler Schulleiter derzeit zwar noch nichts. Doch in der Elternschaft gibt es bereits erste Überlegungen, wie sie sich gegen den drohenden Lehrermangel wehren wollen.

Das Problem verschärft sich noch dadurch, dass derzeit besonders viele Lehrer in den Ruhestand gehen. Aus Schulkreisen sind Zahlen zu hören, wonach normalerweise etwa 2,5 Prozent der Lehrer während eines Jahres in Pension gehen. Aktuell sind es jedoch rund 4 Prozent.

Das Problem soll aber nach Information der WZ nicht etwa so aufgefangen werden, dass einfach neue Lehrer eingestellt werden. Vielmehr setzt die Bezirksregierung offenbar erst einmal auf Versetzungen und Abordnungen. Ob diese Gleichung aufgeht, ist aber noch unklar.

So wird nach Kenntnis der WZ beispielsweise das Carl-Fuhlrott-Gymnasium künftig Lehrerabordnungen vom Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium erhalten, weil dort die Zahl der Neuanmeldungen zwei Mal in Folge übersichtlich ausgefallen ist.

Auch ist geplant, dass Werner Schlesinger, jetzt ausscheidender Leiter des Ganztagsgymnasiums Johannes Rau, künftig zwei Mathe-Kurse am CFG geben wird. Abordnungen von der Sedanstraße ans CFG hingegen sind mit Ende dieses Schuljahres beendet.

Folgen hat die aktuelle Personalplanung auch für jene Lehrkräfte, die derzeit ohne ein zweites Staatsexamen zu haben als Quereinsteiger Vertretungsunterricht leisten. Diese Verträge werden nach Informationen der WZ beendet. Offenbar fordert die Bezirksregierung, dass erst einmal jene Lehrer in Beschäftigung kommen, die auch ein zweites Staatsexamen in der Tasche haben.

Doch auch für die ist es nicht einfach. Offenbar darf der Notendurchschnitt von 1,4 nicht überschritten werden. Sonst haben die jungen Lehrer derzeit kaum eine Chance, auf die sogenannte Bestenliste zu geraten. Denn die Lehrer von der Bestenliste müssen bei Bedarf zu den Einstellungsgesprächen eingeladen werden. Fertige Referendare werden also aktuell kaum übernommen.