Anwohner sollen die Gehwege besser vom Schnee befreien
Der Winterdienst konnte gegen die Witterung am Wochenende nichts ausrichten. Doch auch Bürger kamen ihrer Räumpflicht nicht nach.
Südhöhen. Dass beim Wuppertaler Wintereinbruch manchmal auch der Einsatz aller am Winterdienst teilnehmenden Fahrzeuge und Mitarbeiter nicht ausreicht, wurde am vergangenen Wochenende einmal mehr deutlich. Die Schneemassen, die das Tal und die Höhen bedeckten und für ein Verkehrschaos in vielen Stadtteilen sorgten, waren von den städtischen Betrieben vielfach nicht zu bewältigen. Besonders auf den Südhöhen waren die Menschen zeitweise vom Rest der Welt abgeschnitten. Was beim nächsten Mal besser laufen sollte, sagten die Bürger beim WZ-Mobil am Cronenberger Rathausplatz.
Marie-Luise Stein sagt: „Bei uns in Mittelsudberg wurde höchstens einmal gestreut, so dass ich mit dem Auto überhaupt nicht weg kam. Allerdings bin ich auch nicht berufstätig und muss nicht zwingend fahren. Zu Hause bleiben würde ich wegen des Schnees jedenfalls nicht.“
„Ich wohne mitten im Dorf, habe keine Probleme gehabt und bin noch gut zu Fuß. In der Stadt war ich aufgrund des Wetters aber nicht“, beschreibt Heide Hens ihre Eindrücke. Zudem solle man mehr seiner Räumungsverpflichtung nachkommen, besonders an den Bushaltestellen, fordert Hens.
Manfred und Edith Stader haben das Auto stehen gelassen: „An der Berghauser Straße ist nicht einmal der Streuwagen durchgekommen, da bleibt man doch lieber zu Hause. Erst am Montagmorgen wurde dort richtig gestreut. Wir werden auch demnächst das Auto an solchen Tagen nicht benutzen.“
Für Anita Stoffers war es ein tolles Wochenende: „Wir sind zu Freunden nach Küllenhahn gegangen und haben auf dem Weg dorthin einige Menschen vor ihren Häusern an Tischen sitzen sehen, vor sich Feuerkörbe mit Holz, Glühwein und in guter Stimmung. Schnee macht für mich die Welt schöner und ich wünsche mir mehr davon.“
Claudia Kramer hat versucht, am Freitag einzukaufen: „Das war aber gegen 18 Uhr an der Rathausstraße mit dem Auto schon nicht mehr möglich. Und Räumdienste habe ich dort keine gesehen. Glücklicherweise arbeite ich zu Hause und muss, wenn es das nächste Verkehrschaos gibt, nicht unbedingt vor die Tür.“
Helga Moskat wohnt im Dorf und erinnert sich: „Früher gab es sehr viel schlimmere Winter und schlechtere Kleidung. Mich hat vor allem gefreut, dass Familien mit Kindern ihren Spaß im Schnee hatten. Dass jeder sein Scherflein dazu beitragen soll, dass Gehwege und Bushaltestellen zu benutzen sind, ist für mich selbstverständlich.“
Selin Can kann sich vorstellen, was der Schnee in Cronenberg für Auswirkungen hatte: „Ich wohne in Uellendahl, da war Chaos wegen ein paar Zentimetern Schnee. Die Busse sind auch da nicht gefahren.“
Judith Schulte haderte mit der Verkehrs- und Straßensituation, den zeitweise überforderten Räumdiensten und den daraus resultierenden Folgen: „Es ging so mit dem Auto, da nicht geräumt war.“
Ursel Reinshagen gehört zu den Menschen, die auf Hilfsmittel angewiesen sind, und stellte fest: „Bei mir ging es schlecht, da ich gar nicht mit dem Rollator durch den Schnee kam. Und die Bushaltestelle konnte man auch nicht erreichen, da nicht geräumt war.“ Auf einem Gehweg sei erst fünf Tage später geräumt worden. Und das Auto lasse sie bei Schnee auch lieber zu Hause stehen: „Man findet ja eh keinen Parkplatz, da überall Schneeberge liegen.“