Art-Hotel: Im April kommen die ersten Flüchtlinge
Land NRW schafft Reserven für die kurzfristige Unterbringung.
Wuppertal. Das Land Nordrhein-Westfalen wird das Art-Hotel in Heckinghausen ab April als Flüchtlingsunterkunft nutzen. Das teilte die Bezirksregierung auf Anfrage der WZ mit.
Nachdem die Grenzen auf der sogenannten Balkanroute für Flüchtlinge in den vergangenen Tagen immer undurchlässiger geworden sind, hatte es Gerüchte gegeben, dass das Land NRW auf die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) in dem früheren Hotel komplett verzichten werde. Dem widerspricht Stefanie Klockhaus, Sprecherin der Bezirksregierung.
„Die umfangreichen Instandsetzungsarbeiten haben unsere ursprüngliche Planung etwas verzögert. Die Notwendigkeit, die Einrichtung als Landesunterkunft vorzuhalten, ist aber nach wie vor gegeben“, sagt Klockhaus. Es müsse weiterhin mit Flüchtlingen gerechnet werden, die in NRW ankommen. Diesen Menschen müsse seitens des Landes vorübergehend ein Obdach geboten werden, bis sie registriert sind und das Asylverfahren soweit angelaufen ist, dass sie den Kommunen zugeordnet werden könnten.
Das Arthotel sei eine der Zentralen Unterbringungseinrichtungen des Landes im Regierungsbezirk, um genügend Plätze vorhalten zu können. Es solle vermieden werden, dass wie im letzten Jahr Notunterkünfte für die Unterbringung eingerichtet werden müssen. Die Notunterkünfte, die derzeit noch bestehen, sollen sukzessive aufgegeben werden. So sollen zum Beispiel die Turnhallen im Regierungsbezirk für ihren ursprünglichen Zweck wieder zur Verfügung stehen.
Bis zu 600 Personen könnten im Arthotel eine vorübergehende Unterkunft finden. „Die Kosten dafür werden komplett vom Land übernommen. Ein weiterer Vorteil für Wuppertal ist, dass diese 600 Plätze voll auf die Aufnahmeverpflichtung Wuppertals angerechnet werden“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn.
Die Stadt hatte im vergangenen Herbst für das Land Notunterkünfte unter anderem in den Sporthallen im Schulzentrum Süd, in der Gesamtschule Ronsdorf und an der Hastener Straße eingerichtet. Die Sporthallen konnten nach wenigen Wochen wieder freigegeben werden. Rund 80 Prozent der kommunal zugewiesenen Flüchtlingen können bisher privat untergebracht werden.