Asbest: Gefängnis am Simonshöfchen wird zur Baustelle

140 Häftlinge werden zeitweilig in andere Haftanstalten verlegt.

Foto: Kurt Keil

Wuppertal. Bei den Arbeiten für die Justizvollzugsanstalt Vohwinkel (JVA) hat der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes NRW großen Wert auf die Auswahl der beauftragten Firmen gelegt. Schließlich beginnt in diesen Tagen im Simonshöfchen eine Asbestsanierung im laufenden Betrieb. Die Kosten liegen laut BLB unter zwei Millionen Euro.

„Es handelt sich im Wesentlichen um eine Asbestsanierung der Versorgungsstränge, die zu allen Räumen führen. Eine Modernisierung der Gefängniszellen ist nicht vorgesehen“, sagt Heinz-Werner Haucke, Leiter der Justizvollzugsanstalt in Vohwinkel. Die JVA Simonshöfchen wurde im April 1980 eröffnet. Wie bei so vielen Betonbauten der 1970er Jahre, wurde damals beim Bau Asbest verwendet.

Die Aufteilung der Sanierung in drei Bauabschnitte schafft Sicherheit, denn sie trägt dazu bei, die Insassen und Bauarbeiter strikt voneinander zu trennen. „Alle beteiligten Firmen haben bereits vor der Teilnahme an der Ausschreibung einen Sicherheitscheck durchlaufen und für jeden Mitarbeiter Nachweise vorlegen müssen“, sagt Hartmut Gustmann, Sprecher des BLB. Dennoch müssten zeitweilig bis zu 140 Häftlinge in andere Haftanstalten verlegt werden.

Im ersten Bauabschnitt soll das seit einigen Jahren ungenutzte Hafthaus C saniert und wieder in Betrieb genommen werden. Es folgt die Schadstoffsanierung in den Hafthäusern B und A.

Zurzeit bietet die JVA Vohwinkel 370 Haftplätze. Nach der Wiederinbetriebnahme des ehemaligen Jugendbereichs im Haus C, der nach Bezug des Neubaus in Ronsdorf geschlossen wurde, werden dort Inhaftierte aus dem Hafthaus B einziehen. Das Hafthaus B ist zurzeit mit 150 Personen in drei Abteilungen belegt. Außerdem gibt es im Haus B eine verstärkt gesicherte Abteilung für 18 Häftlinge, die während der Sanierung in anderen Anstalten untergebracht werden. Der Zeitplan sieht vor, Haus C bis April wieder in Betrieb zu nehmen, die Arbeiten in Haus B und A sollen bis Dezember abgeschlossen sein. Danach weist die JVA wieder bis zu 517 Inhaftierten-Plätze auf.

Im Simonshöfchen sind laut Heinz-Werner Haucke überwiegend Kurzinhaftierte untergebracht. Doch im Verlauf seiner Geschichte war die JVA auch immer wieder einmal Wohnsitz bundesweit bekannter Straftäter, wie des Gladbecker Geiselnehmers Dieter Degowski. Der sitzt inzwischen in der Justizvollzugsanstalt in Werl seine Strafe ab.