Die Stadt will ein Radhaus auf dem Döppersberg bauen
Geplant ist ein zweistöckiges Gebäude auf dem Platz Ost. Die Radclubs sind noch skeptisch.
Wuppertal. Ende 2018 soll der Umbau des zentralen Verkehrsknotenpunkts Döppersberg abgeschlossen sein. Offene Fragen gibt es noch bei der Einbindung des Radverkehrs in das Gesamtkonzept. Die Stadt plant eine Radstation, ein sogenanntes Radhaus. Standort wird der östliche Teil des Döppersbergs sein, neben dem Geschäftsgebäude, das von einem privaten Investor gebaut wird. Ein Standort, den der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club und andere Radfahrer-Initiativen wie die IG Fahrradstadt oder der Grüne Weg für diskussionswürdig halten.
Die Problematik am Döppersberg dürfte jedem bekannt sein, der einmal versucht hat, mit dem Rad die gesamte Talsohle zu durchqueren. Der frühere Bundestagsabgeordnete Hermann Ott (Grüne) warf der Stadt daher jüngst in einem Bericht der WZ vor, für den neuen Döppersberg keine Lösungen für den Radverkehr bereit zu halten. Dem widerspricht Bau- und Verkehrsdezernent Frank Meyer: „Im Zuge des Umbaus der B 7 sind sehr wohl für die auf den Döppersberg zulaufenden Straßen Radwege vorgesehen“, sagt er.
Zudem plane die Stadt ein zweigeschossiges Fahrrad-Parkhaus auf dem sogenannten Platz Ost. Dieser Platz Ost ist erst dadurch entstanden, dass das in Bau befindliche sechsstöckige Geschäftsgebäude für den Textil-Discounter Primark auf Wunsch des Investors etwa 20 Meter weiter westlich platziert wird. Das schaffe Platz, so Frank Meyer, für eine „leichte, transparente Konstruktion“, die baulich aber nicht in Konkurrenz zum Geschäftsgebäude stehen werde.
Einen konkreten Entwurf für das Radhaus gibt es noch nicht, die politische Diskussion darüber steckt noch in den Anfängen. So steht auch noch die Entscheidung aus, ob das zweistöckige Gebäude, in dem zum Beispiel auch Pedelecs aufgeladen werden können, eine Servicestation erhalten wird. Dort könnten Kräfte des zweiten Arbeitsmarktes eingesetzt werden. Vorbilder gibt es bereits in anderen Städten. Dass der Platz Ost als Taxi-Stand genutzt werden soll, schließt Meyer hingegen aus.
Klaus Lang, Kreisvorsitzender des Allgemeinen-Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) für Wuppertal, sieht Diskussionsbedarf. „Aus dem Blickwinkel der Radfahrer ist der Döppersberg kein idealer Standort für ein Radhaus, denn viele Radfahrer fahren gleich über die Nordbahntrasse nach Vohwinkel, um dort in den Zug einzusteigen. Dort würden viele die Radstation lieber sehen“, sagt Lang. Zudem seien in der Tiefgarage unter dem Busbahnhof bereits 60 Stellplätze mit Fahrrad-Boxen und Bügel vorgesehen.
Von einem Radhaus am Döppersberg könnte aber auch ein starker Impuls für weitere Veränderungen zugunsten des Radverkehrs auf der Talsohle ausgehen. „Wir sind gerade erst in die Diskussionen eingestiegen und wurden kurzfristig von der Wirtschaftsförderung zu einem Gespräch eingeladen“, sagt Klaus Lang.