Bilanz Sparkasse legt glänzende Zahlen vor
Vorstand Gunther Wölfges rechnet mit weiterem Wachstum und damit, dass die Zinsen zumindest bis Ende 2017 niedrig bleiben.
Wuppertal. Mit solchen Zahlen lässt sich so ein Fazit leicht ziehen. „Erfolgreich — gut für Wuppertal“, bilanzierte Vorstandschef Gunther Wölfges am Montag das Geschäftsjahr 2015 der Wuppertaler Stadtsparkasse. Am Ende stand wieder ein deutlicher Überschuss von gut 13 Millionen Euro, so wie in den vergangenen Jahren.
Doch dass die Stadtsparkasse diesen Wert abermals erreicht hat, ist für Wölfges und dessen Vorstandskollegen Norbert Brenken sowie Axel Jütz nicht selbstverständlich. Denn das niedrige Zinsniveau durch die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist eine Medaille mit zwei Seiten. Gut sind niedrige Zinsen für Menschen und Unternehmen, die sich Geld leihen wollen, schlecht sind sie für jene, die Geld haben und es gewinnbringend anlegen wollen.
Die Stadtsparkasse hat sowohl beim Kreditgeschäft als auch bei den Spareinlagen zugelegt. Das führt Wölfges naturgemäß auf das Angebot seines Hauses und die Beratungsleistung seiner 1340 Mitarbeiter zurück. Die Stadtsparkasse ist unangefochtener Platzhirsch in Wuppertals Finanzwelt. 180 000 Kunden bedeuten insgesamt 210 000 Girokonten im Bestand der Sparkasse.
Dabei hatte es Mitte vergangenen Jahres noch so ausgesehen, als sollten die hochfliegenden Pläne von Wölfges einen herben Dämpfer erfahren, die sogenannte neue Kontenwelt schien bei einigen Kunden nicht sonderlich gut anzukommen. Die war mit teils deutlichen Preiserhöhungen verbunden. „Aber wir haben 7000 Kunden mehr gewonnen als verloren“, sagte er. Demnach scheint der Sturm im Wasserglas stattgefunden zu haben. Dass die Zahl der Girokonten um 2000 gesunken ist, erklärte Wölfges mit natürlicher Fluktuation und damit, dass Kunden mehrere Konten zu einem zusammengeführt hätten.
Aus Sicht der Stadtsparkasse entwickelt sich auch die „Treuewelt“ positiv, die Sparkassenkunden Rabatte, Boni und vergünstigte Eintrittskarten etwa in den Zoo ermöglicht. Sie war als zu kompliziert mit zu wenigen angeschlossenen Händlern kritisiert worden. Inzwischen seien 25 000 Kunden und 142 Händler dabei. „Wir machen das für Wuppertal“, sagte Wölfges. Die Treuewelt komme dem lokalen Einzelhandel zugute.
Für die Zukunft plant der Sparkassenvorstand ein wenig Expansion und mehr Service durch mehr Technik. Zum einen soll an der Universität auf dem Grifflenberg eine zusätzliche kleine Filiale entstehen, es wäre die 35. Für Wölfges ist der Plan logisch. „Die Uni hat 21 000 Studenten und 3000 Beschäftigte. Das ist wie eine kleine Stadt.“ Wann die Filiale in der Mensa eröffnet wird, steht noch nicht fest.
Das gilt auch für ein neues Dienstleistungsangebot. Binnen der nächsten drei Jahre will die Sparkasse Beratung per Videokonferenz am heimischen Computer etablieren.