Bergische Marktführer Leichte Schlösser für das Auto

Brose ist führender Automobilzulieferer. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 24 000 Mitarbeiter.

Foto: Brose

Wuppertal. Die Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG ist der fünftgrößte Automobilzulieferer in Familienbesitz. Das Unternehmen entwickelt und fertigt mechatronische Systeme für Fahrzeugtüren und -sitze wie auch Elektromotoren. Rund 24 000 Mitarbeiter an 60 Standorten in 23 Ländern sind für das Unternehmen tätig. Damit ist im Durchschnitt jeder zweite Neuwagen weltweit mit mindestens einem Brose-Produkt ausgestattet.

Das Unternehmen hat sich seit 1908 vom Handelshaus zum globalen Systemlieferanten entwickelt. In einer Zeit, in der Pferdekutschen noch als zukunftsfähig galten, eröffnete Max Brose ein Handelsgeschäft für Automobilausrüstung in Berlin. Der Standort in Wuppertal-Ronsdorf hat 2004 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert und gehört seit 2002 zu Brose.

An dem Standort werden Schließsysteme, Fensterheber und Heckklappenantriebe hergestellt. Mit „intelligenten Werkstoffen“ bei Türsystemen setzt das Unternehmen Akzente für den Leichtbau in der Großserie. In Frankfurt hat Brose auf der IAA 2015 eine Innovation vorgeführt: Mit dem Flex-Pol-Aktuator bietet Brose eine Leichtbaulösung für Schließsysteme an. Das Produkt treibt die Zentralverriegelung, Diebstahlsicherung sowie elektrische Kindersicherung mit einem neuen technischen Konzept an. Das Schloss wird dadurch robuster und leichter. Im Vergleich zu Serien-Premium-Schlössern werden 1,3 Kilogramm pro Fahrzeug eingespart - trotz Zusatzfunktion der elektrischen Kindersicherung. Gleichzeitig verringert sich der Bauraum um zehn Prozent. Ein ebenfalls integrierter Sensor liefert jederzeit exakte Informationen über alle Verriegelungszustände des Schlosses. „An dieses Thema hat sich vorher noch niemand herangewagt“, sagt Ulrich Nass, Geschäftsführer für den Produktbereich Schließsysteme, mit Stolz. Kein Wunder, denn das Interesse an der Innovation war auf der IAA entsprechend groß.

Das System ist übrigens nicht das erste Patent des Unternehmens. Bereits 222 Erfindungen haben die Wuppertaler gemacht und eintragen lassen. 570 Mitarbeiter produzieren am hiesigen Standort für den Weltmarkt, davon sind alleine 180 in der Produktentwicklung beschäftigt.

Brose zählt überdies zu den besten Arbeitgebern der Automobilbranche und wurde bereits mehrmals als „Top-Arbeitgeber Automotive“ ausgezeichnet. Die Ausbildung, das Gesundheitsmanagement und die Sozialbetreuung sind demnach vorbildlich. Die Auszubildenden haben die Möglichkeit zu einem dualen Hochschulstudium, seit Jahren besteht bereits eine Kooperation mit der Bergischen Universität.