Ausbau der L 419 bis 2020 kostet fast 95 Millionen Euro

Im Frühjahr soll es für Ronsdorf den neuesten Stand der Planung geben. Bis zum Baustart vergehen noch Jahre.

Wuppertal. Wie geht es mit dem Ausbau der L419 und deren Anschluss an die A 1 auf den Südhöhen weiter? Nachdem die Bürgerinitiative gegen eine „Autobahn durch Ronsdorf“ mehr als 1200 Unterschriften gesammelt hat und massive Bedenken äußert, stellt sich diese Frage immer drängender. Die WZ hat bei der Stadt und beim zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW nachgehakt.

Tatsache ist, dass nach wie vor an einem Ausbau der L 419 in offener Bauweise gearbeitet und eine Tunnellösung in Ronsdorf als zu teuer und technisch nicht machbar eingestuft wird. Zum Projekt soll es im Frühjahr 2014 erneut eine Bürgerinformation geben, bei der der Stand der Planungen erörtert wird (Infokasten rechts).

Mit Blick auf planungsrechtlichen Vorgaben und Bauzeiten rückt das Jahr 2020 immer mehr in den Blick, wenn es um die Fertigstellung geht. Vorgesehen ist der Ausbau der L419 auf 3,5 Kilometern Länge in zwei Bauabschnitten: Der erste Abschnitt zwischen Lichtscheid und Erbschlö schlägt nach Angaben des Landesbetriebs mit 38,4 Millionen Euro zu Buche. Der Anschluss an die A 1— auch hier inklusive Lärmschutz — ist mit insgesamt fast 56,5 Millionen Euro veranschlagt.

Geplant wird das Straßenprojekt zur Verbindung der A 46 und der A 1 als Neubau — und nicht als Sanierung im Bestand. Das bedeute strengere Richtlinien für den Lärmschutz entlang der L 419, heißt es vom Landesbetrieb. Über dessen städtebauliche Gestaltung werde man ebenfalls mit der Stadt und den Anwohnern sprechen. Auch der Einbau von Lärmschutzfenstern in höheren Etagen ist möglich.

Zwischen Lichtscheid und Erbschlö soll die Straße auf einer Länge von 2500 Metern zwei Meter tiefer gelegt werden. Die bisherige Anschlussstelle in Ronsdorf bleibt erhalten. Der zusätzliche Anschluss führt den Verkehr auch in beiden Fahrtrichtungen auf die Autobahn. Zwischen den Ronsdorfer Anlagen und dem Scharpenacken soll es außerdem eine acht Meter breite „Parkbrücke“ für Fußgänger, Radfahrer und Forstfahrzeuge geben.

Im Gespräch mit unserer Zeitung betont Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) die Notwendigkeit des Lückenschlusses: „ganz dringend.“ Jung warnt aber auch davor, den Ausbau durch unrealistische Forderungen zu gefährden. Das Land habe zugesichert, vorab in die Fahrbahn der Parkstraße zu investieren, da sie zu den Ausweichstrecken bei einer Sperrung der B 7 ab Mitte 2014 gehört — und das etwa drei Jahre lang.