B7: Die Baustelle wird zur Party-Meile
In der Nacht zum Montag, 10. Juli, wird die B 7 für den Verkehr freigegeben. Zuvor wird drei Tage lang auf den Straßen Elberfelds gefeiert.
Wuppertal. Wer den großen Moment nicht verpassen will, der muss sehr früh aufstehen oder sollte am kommenden Sonntag gar nicht erst ins Bett gehen. In der Nacht zum Montag, 10. Juli, wird Oberbürgermeister Andreas Mucke um 3 Uhr das Teilstück der B 7 zwischen Brausenwerth und Kasinostraße nach fast dreijähriger Bauzeit für den Verkehr freigeben. Doch zuvor wird in Elberfeld ab Freitag, 8. Juli, drei Tage lang in einer Größenordnung gefeiert, die man in Wuppertal bisher nur vom „Langen Tisch“ und den Stadtjubiläen kennt.
In der 16. Etage des Sparkassenturms am Islandufer stellten Stadt und die IG 1, die Interessengemeinschaft der Elberfelder Einzelhändler, Pläne für das kommende Festwochenende vor. „Das hier ist der ideale Ort, um sich einen Überblick über die Baustelle Döppersberg zu verschaffen“, sagte Mucke und dankte der Stadtsparkasse dafür, dass sie am Samstag und Sonntag die 19. Etage ihres Turms für Besucher öffnet. Die können von dort nicht nur die Aussicht auf die Großbaustelle, sondern auf das Fest zur Eröffnung der B 7 und auf den Elberfelder Cocktail genießen.
„Die Tief- und Straßenbauarbeiten am Döppersberg sind zu 80 Prozent abgeschlossen. Die neue B 7 wird in einem verkehrssicheren Zustand mit allen erforderlichen Markierungen und Signalanlagen freigegeben“, sagte Udo Lauersdorf, Projektleiter des Döppersberg-Umbaus. „Schöne Grüßen nach Stuttgart, Hamburg und Berlin. Es ist doch möglich, öffentliche Bauvorhaben fristgerecht zu beenden“, sagte Andreas Mucke gut gelaunt. Wohlwissend aber, dass beim Umbau Döppersberg nur ein Etappenziel erreicht ist. Bis Ende 2018 müssen noch der Busbahnhof, die Geschäftsbrücke, die Einkaufspassage (Mall) und der obere Platz am historischen Empfangsgebäude fertig werden.
Im Rückblick sei die Vollsperrung der B 7 die richtige Entscheidung gewesen, sagte Frank Meyer, Bau- und Verkehrsdezernent der Stadt. Er erinnerte daran, dass sich alternativ die Bauzeit um weitere zwei Jahre verlängert hätte.
Dies hätte vor allem für den Einzelhandel gravierende Auswirkungen gehabt. Matthias Zenker von der IG 1 bezifferte die Verluste den Elberfelder Händler in den vergangenen drei Jahren auf mindestens 50 Millionen Euro. Der Umsatzrückgang liege bei bis zu 15 Prozent. Jetzt gehe es darum, nicht nur die Wuppertaler, sondern auch Menschen im Umland davon zu überzeugen, dass die Innenstadt wieder uneingeschränkt erreichbar sei. „Wir werden mit der Stadtverwaltung ein Gespräch über die Sauberkeit, Sicherheit und Aufenthaltsqualität in der Elberfelder City führen“, kündigte Zenker an. Man werde die Bürger bei diesen Themen mitnehmen müssen, damit sich die großen Investitionen lohnten, so Matthias Zenker.
Mehr oder weniger ein Zufallsprodukt ist es, dass die B 7-Eröffnung und der Elberfelder Cocktail auf ein Wochenende fallen. Andreas Mucke hatte sich einen Termin für die Öffnung der B 7 vor den Schulferien gewünscht, da die Bahn in den Sommerferien Wuppertal für sechs Wochen vom Netz nimmt. Martin Bang, Geschäftsführer von Wuppertal Marketing, ist überzeugt, dass sich beide Feste ergänzen. „Die Übergange auf vielen Wegen vom einen zum anderen Fest sind fließend“, sagt Bang, der ein vielfältiges Programm auf vier Bühnen verspricht. Für Bang ist es eine einmalige Gelegenheit, die Stadt aus einem ganz besonderen Blickwinkel neu zu entdecken.