Baby gestorben: Eltern wieder frei

Spurensicherung in der Wohnung — Obduktion soll Aufschluss über Verletzungen geben.

Wuppertal. Der sechs Wochen alte Säugling, der am Ostermontag lebensgefährlich verletzt in die Helios-Kinderklinik in Barmen gebracht worden war, ist Dienstagvormittag gestorben.

Die einer Straftat verdächtigten Eltern befinden sich nach mehrstündigen Vernehmungen seit Montagabend wieder auf freiem Fuß.

Um die genaue Todesursache des Säuglings festzustellen — entgegen erster Meldungen handelt es sich um einen Jungen — ist eine Obduktion beantragt worden. Sie soll voraussichtlich am Mittwochvormittag stattfinden. Das teilte die zuständige Staatsanwältin Friedel Heuermann am Dienstag auf WZ-Nachfrage mit.

Die Eltern waren am Ostermontag gegen 12.30 Uhr vorübergehend festgenommen worden. Wie berichtet, hatten Klinikärzte nach der Untersuchung des Säuglings die Polizei alarmiert — woraufhin die Mutter (24) und der Vater (28) ins Präsidium gebracht wurden.

„Die Eltern konnten den kritischen Zustand des Kindes nicht plausibel erklären“, begründet Staatsanwältin Friedel Heuermann die Festnahme. Einzelheiten zur Art der Verletzungen des Babys wollte sie nicht nennen. Die Eltern wurden am Montagabend gegen 21.30 Uhr wieder freigelassen.

Laut Staatsanwaltschaft bestand nach der Vernehmung kein dringender Tatverdacht. Zu den Lebensumständen der jungen Familie und ob es Geschwister gibt, wollten sich Staatsanwaltschaft, Polizei und Stadt nicht äußern.

Auf Nachfrage bei der Verwaltung hieß es, dass die Familie dem Jugendamt bisher nicht bekannt war. Jetzt stehe das Amt aber in engem Kontakt mit Polizei und Familie und unternehme alles Notwendige, um die Familie zu betreuen, erklärte Stadtsprecherin Martina Eckermann.

Die Polizei verwies unterdessen bei allen Anfragen auf die Staatsanwaltschaft Wuppertal, die im Verfahren jetzt federführend ist.