Barmer Händler hoffen auf Ikea ohne Fachmarktzentrum

Der Möbelriese prüft, ob er auch ohne den eigentlich geplanten Homepark in Wuppertal an den Start geht. Das vereinfacht die Lage.

Viviane Beckers, Mitarbeiterin bei Blumen Risse... (insgesamt vier Bilder)

Viviane Beckers, Mitarbeiterin bei Blumen Risse... (insgesamt vier Bilder)

Foto: Stefan Fries

Barmen. Der Barmer Einzelhandel ist erleichtert. Ikea soll zwar kommen — prüft derzeit aber, ob auch der Homepark verwirklicht werden soll.

Ahmad Hakimzada, Mitarbeiter bei Strauss Innovation...

Ahmad Hakimzada, Mitarbeiter bei Strauss Innovation...

Foto: Fries, Stefan (fr)

„Für die Region ist Ikea zweifellos interessant. Aber für den Einzelhandel wäre ein so großer Homepark schon ungünstig“, sagt Nils Remmel (28). Er arbeitet im Blumenfachgeschäft Sanders & Sanders. „Auch wenn Ikea keine Sträuße anbietet, wären wir wahrscheinlich betroffen.“

Carola Reiners von Photo Porst...

Carola Reiners von Photo Porst...

Foto: Fries, Stefan (fr)

Genauso sieht das Dirk Biedermann (43): „Leider unterstützt der Verbraucher nicht immer die qualitativ hochwertigeren Produzenten. Der Homepark käme den Billigherstellern zugute und wir Einzelhändler hätten noch mehr zu kämpfen.“ Sein Haushaltswarengeschäft Strasmann hätte mit dem Homepark einen großen Konkurrenten mehr. „Zudem finde ich es schade, dass Ikea nach Oberbarmen kommt. Das bedeutet eine weitere Zersplitterung der Stadt.

... und Nils Remmel von Blumen Sanders machen sich Gedanken über die Ansiedlung von Ikea.

... und Nils Remmel von Blumen Sanders machen sich Gedanken über die Ansiedlung von Ikea.

Foto: Fries, Stefan (fr)

Doch nicht für alle Branchen wäre das Fachmarktzentrum ein Problem. Ahmad Hakimzada (35) ist Verkäufer in der Warenhauskette Strauss Innovation und würde bei einem Homepark in der Nähe gelassen bleiben: „In Wuppertal gibt es wenige Geschäfte wie unseres. Wir haben unsere Stammkunden, die unsere Qualität schätzen und die uns hoffentlich auch bei einem Homepark treu geblieben wären.“

Viviane Beckers (22) blickt ebenfalls entspannt auf die anhaltenden Diskussionen um Ikea. Als Blumenhauskette mit über 100 Filialen muss sich Blumen Risse keine Gedanken um seine Existenz machen: „Ob Ikea nun mit oder ohne Homepark kommt, ist für uns nicht so wichtig. Wir bieten eine deutlich größere Vielfalt an. Sicherlich sollte der Einzelhandel gestärkt werden, darum wäre es so wie jetzt geplant für die Wuppertaler wohl besser.“

Bei der Kommunikation seitens der Stadt sehen die Einzelhändler jedoch noch deutlichen Nachholbedarf: „Die gesamte Planungsphase war undurchsichtig und schwer nachzuvollziehen“, sagt Carola Reiners (56) vom Fotofachgeschäft Photo Porst.

„Das Projekt ist so toll, ein Ikea wäre eine Aufwertung für unsere Stadt und der Einzelhandel würde bestimmt auch ein bisschen mehr Zulauf bekommen. Jetzt sollten die Bauarbeiten so bald wie möglich anfangen.“