Entscheidung gefallen Barmer Lichterzauber ohne Riesenrad

Werth. · Ohne die Kirmes fehlt auch die Veranstaltung, um einen verkaufsoffenen Sonntag durchzuführen

Ende September kehren die bunten Kugeln an den Werth zurück.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Den Barmer Lichterzauber wird es in diesem Jahr geben - trotz Corona. „Ende September werden wir die Kugeln aufhängen“, kündigt Thomas Helbig von der ISG Barmen-Werth an. 211 waren es in der letzten Saison. Auch diesmal sollen sie wieder für eine „heimelige Atmosphäre“ in der Barmer Einkaufsmeile sorgen, verspricht Helbig. Corona macht allerdings der Barmer Lichterzauber-Kirmes einen Strich durch die Rechnung. Vom 8. bis 11. Oktober sollte die nach ihrer erfolgreichen Premiere 2019 - Zuschauermagnet war das 50-Meter-Riesenrad vor dem Rathaus - ihre Fortsetzung finden. Doch da aktuell ein Verbot für Großveranstaltungen bis Ende Oktober gilt, sieht Helbig keine Möglichkeit für die Kirmes. „Wir haben schweren Herzens abgesagt.“

Ein Schlag auch für die Schausteller, denen in dieser Saison corona-bedingt schon ein Großteil des Umsatzes verloren ging, wie Rolf Fuhrmann, der Vorsitzende des Schaustellervereins, erklärt. Aktuell versucht der Verein über den temporären Freizeitpark am Stadion am Zoo die Verluste etwas aufzufangen. Etwas ähnliches auch in der Barmer City zu machen, sei aber leider nicht möglich, so Helbig. Für 2021, betont er, soll es aber einen neuen Anlauf für die Kirmes geben.

Am 11. Oktober hätten
die Geschäfte öffnen sollen

„Bedauerlich“ findet Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) die Absage. Die Resonanz im vergangenen Jahr sei sehr gut gewesen. „Stärker noch als gedacht“, erinnert Lücke sich.

Der Ausfall der Kirmes hat aber noch weitreichendere Folgen. Parallel sollte in der Barmer City am 11. Oktober nämlich ein verkaufsoffener Sonntag stattfinden. Da die Auflagen verschärft wurden, Shopping alleine nicht mehr ausreicht, sondern eine Veranstaltung zwingend vorgeschrieben ist, sieht Helbig ohne die Kirmes kaum eine Chance, dass an dem Sonntag die Geschäfte öffnen dürfen. Verdi werde klagen, ist er sicher. Die Gewerkschaft hat in dieser Woche noch einmal in einem Antwortschreiben an die Elberfelder und Barmer Händler bekräftigt, dass man gegen verkaufsoffene Sonntag sei.

Für Helbig nicht ganz nachzuvollziehen. Corona sorge für eine Ausnahmesituation, „die für alle neu ist“. Der Handel leide sehr darunter. Auch die stundenweise Öffnung an einem Sonntag könne allein nicht helfen, sei aber schon mal ein Schritt für die gebeutelten Einzelhändler.