Wuppertal Baustelle Schloßbleiche dauert länger - Ärger um Weg zum Hauptbahnhof

Weil die Schloßbleiche bis Juli eine Baustelle bleibt, wollen die Grünen, dass die Stadt eine Alternative öffnet. Die sagt, das geht nicht.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Arbeiten an der Schloßbleiche verzögern sich. Das haben die Stadtwerke jetzt bekanntgegeben. Nachdem bisher das Ende der Baustelle für Ende März 2018 anvisiert worden war, heißt es jetzt, dass die Straße bis Mitte Juli 2018 gesperrt bleiben soll.

Grund ist laut WSW das mit Stahl ummantelte Rohr in der Straße. Das könne nämlich nicht durchbohrt werden. Weil deshalb eine andere Streckenführung gefunden werden muss, müssen zwei weitere Baugruben für den unterirdischen Vortrieb ausgehoben werden. Wegen der Enge der Schloßbleiche und dem freizuhaltenden Rettungsweg „können die meisten Arbeiten nicht parallel durchgeführt, sondern müssen nacheinander erledigt werden“, so die Stadtwerke. Laut Holger Stephan, dem Sprecher der WSW, werden gerade die Gruben eingerichtet, in die die Maschinen gelassen werden, um den Kanal zu bohren.

Die Arbeiten sind nötig, weil beim Hotelneubau an der Schloßbleiche/Ecke Wall Beton in einen Mischwasserkanel geflossen ist. Dieser muss ersetzt werden.

Die Verzögerung ist für die Grünen Anlass, kommende Woche einen Antrag in den Rat zu geben und eine schnellstmögliche Freigabe des Fußwegs an der Wupper zu fordern. Sie sehen den Umweg vom Wall zur Geschäftsbrücke über den Kirchplatz mindestens als ärgerlich, vor allem aber als vermeidbar. Im Antrag heißt es: „Dabei ist der Weg längs der Wupper, vorbei am Köbo-Haus zur Geschäftsbrücke fast fertig. Sogar die Straßenbeleuchtung funktioniert, wie sich per Web-Cam abends beobachten lässt.“

Klaus Lüdemann von den Grünen sieht zwei Möglichkeiten für den Weg vom Wall aus. Einerseits gebe es die Variante an der Wupper entlang am Köbo-Haus vorbei zu gehen, um direkt auf die Geschäftsbrücke zu gelangen. „Dafür muss man nur zwei Bauzäune verschieben und ein paar mehr Lampen anbringen“, sagt Lüdemann. Die andere Möglichkeit wäre, den Fußweg in die Schwebebahnstation führen zu lassen, also bis dahin, wo die Behelfsbrücke bis vor kurzem stand.

Zuletzt habe es in der Begleitkommission Döppersberg die Aussage gegeben, dass es „zu dem Weg längs des Köbo-Hauses noch keine vertragliche Regelung mit dem Investor gibt“, so der Antrag. „Dies muss schnellstens nachgeholt werden“, finden die Grünen.

Aus Sicht der Stadt ist das aber nicht der einzige Grund, die Strecke nicht zu öffnen. Denn der Fußweg sowohl an der Geschäftsbrücke als auch am Köbo-Haus ist noch nicht fertig gebaut. Um die Betonplatte oder den Asphalt dort zu verlegen, müsse es erst einmal trocken und warm genug sein, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Die Wege sind im Projekt Döppersberg eingeplant, die Stadt sei nicht in Verzug, sagt sie. Sie rechne mit einer Fertigstellung im Frühjahr — vor der Öffnung der Schloßbleiche.

Schon zu Beginn der Sperrung hatten die Grünen gefordert, den Weg aufzumachen. Damals noch inoffiziell. Jetzt gehen sie den förmlichen Weg. Bisher hätten sie nämlich noch nichts gehört. „Null Reaktion“, sagt Lüdemann. Trotzdem gibt er die Hoffnung nicht auf, dass die Stadt schnell reagiert.

Er sieht in dem Weg vor allem einen Vorteil für die Bürger, die sich den Umweg über den Kirchplatz sparen. Aber auch für die Geschäftsinhaber an der Schloßbleiche. Denn wenn der Weg auf der anderen Seite begehbar wäre, würden die auch wieder gesehen, sagt Lüdemann.