Dialog Beirat soll umstrittenen Moschee-Neubau in Wuppertal steuern

Wuppertal · Vertreter aus Politik, Verwaltung, Stadtgesellschaft und Ditib sollen transparenten Dialog zu umstrittenen Plänen führen.

Foto: Ditib Wuppertal-Elberfeld

Lange war es still um das Thema Moschee-Neubau an der Gathe. Im März vergangenen Jahres hat die Wuppertaler Politik sich im Rat für das Vorhaben ausgesprochen. Doch so gewollt, so umstritten ist es in der Wuppertaler Bürgerschaft. Jetzt kommt nach langem Stillstand wieder Bewegung in die Sache: Ein nun gegründeter Dialog-Beirat soll einen transparenten Diskurs zu der Moschee anleiten und alle Beteiligten an einen Tisch bringen.

Geleitet wird der Beirat von Ratsmitglied Rolf Köster (CDU). Er wurde in der ersten Sitzung des Dialogbeirats am späten Dienstagabend einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Durch die Sitzung führte Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, der dann für die kommenden Sitzungen den Staffelstab an Köster übergibt. Teil des Beirats wird Schneidewind dennoch bleiben. Beim Fazit zur ersten Sitzung sind die beiden sich einig: „Es war eine atmosphärisch sehr konstruktive Sitzung“, fasst der OB zusammen.

Aufgabe des gesamten Beirats soll es sein, einen offenen Dialog anzuleiten. „Es gibt viele Menschen die dem Projekt skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen. Darum muss es einen Diskurs geben, bei dem alle Probleme und auch Ängste angesprochen werden“, sagt Köster. Dabei würde der Dialogbeirat nicht über allem schweben. Die Entscheidungen würden nach wie vor in den Fachgremien gefällt. Die Funktion des Dialogbeirats sieht er eher in der eines Mediators, der Handlungsempfehlungen gibt.

Mit in dem Gremium sitzen Vertreter aus Politik (SPD, CDU, FDP, Grüne und Linke), Verwaltung und Stadtgesellschaft. Unter anderem sind Bruno Kurth und Manfred Rekowski für katholische und evangelische Kirche dabei sowie Ersin Özcan und weitere Vertreter von Ditib und den Moscheeverbänden. Jana Ihle sitzt für die Alte Feuerwache im Beirat, die gestern auch direkt auf das Autonome Zentrum hinwies, das bei der Debatte mitbedacht werden müsste. Als Elberfelder Bezirksbürgermeister ist auch Thomas Krings mit von der Partie.

Erste Themen wurden auch bereits angesprochen. So gibt es einen dritten Entwurf für den Neubau, der auch bald der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. „Wir wollen mehr Offenheit zur Straße hin und mehr grüne Plätze“, sagt Rolf Köster. Berücksichtigt wurde auch das Altenzentrum, eine Kita und Studentenwohnungen. Diese Bereiche sollen ausdrücklich nicht nur für Angehörige der Gemeinde zugänglich sein. „Die Betreiber werden offen gesucht und müssen nicht notwendigerweise etwas mit der Ditib zu tun haben“, sagt Köster.

Über die kommende Sommerpause will der Beiratsvorsitzende alle Probleme zusammentragen, eventuell Untergruppen gründen und Ideen sammeln, wie sich die Gruppe weitere Informationen und Eindrücke beschaffen kann, zum Beispiel durch Gespräche und einen Besuch in der Duisburger Moschee. Treffen sind ab Herbst alle zwei bis drei Monate geplant. Und das nicht bis zum Spatenstich, sondern ausdrücklich über die gesamte Bauzeit oder länger.