Gesundheit Bergische Kooperation sicherte einst die Ausbildung von Kinderkrankenpflegern in Wuppertal und Umgebung
Wuppertal · Das Helios Bildungszentrum entlässt den letzten Jahrgang nach alter Ausbildungsordnung – Schwerpunkt ist weiterhin die Pädiatrie.
Frisch gebackene „Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger“ feierten jetzt ihren Abschluss am Helios Bildungszentrum Wuppertal. Lutz Hellbusch, langjähriger Leiter der Pflegeschule am Helios Bildungszentrum Wuppertal, zieht Bilanz.
Das Examen der Klasse 2019-2022 an der Pflegeschule am Helios Universitätsklinikum Wuppertal ist ein Grund zur Freude – dieses Mal aus ganz besonderem Anlass. Lutz Hellbusch, der seit 1997 die Pflegeschule leitet und sich auf den Ruhestand vorbereitet, nutzt den Moment für einen Rückblick.
Der erfolgreiche Abschluss sei ein geeigneter Zeitpunkt, erfolgreiche Projekte Revue passieren zu lassen. „Dazu gehört für mich die Kooperation, die ich gemeinsam mit meinem Kollegen Nathan Mohr 2004 ins Leben gerufen habe“, führt der Pädagoge aus. „Damals war in der Krankenhausplanung des Landes NRW eine Reduzierung von Ausbildungsplätzen im Bergischen Land vorgesehen“, erklärt er. „Es sollten Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger nur noch in Metropolen ausgebildet werden. Unserer Meinung nach war das dem Bedarf nicht angemessen, da wir als Krankenhaus mit einer großen Kinderklinik immer einen großen Bedarf an gut ausgebildetem Kinderkrankenpflegepersonal haben.“
Auszubildende rotierten durch
die drei bergischen Städte
Er bekam Rückendeckung von dem damaligen Klinikgeschäftsführer und zusammen intervenierten sie beim Land. „Wir haben Gespräche mit den Pflegeschulen der Nachbarstädte geführt. Gemeinsam entwickelten wir ein Curriculum für unsere Schulen und erhielten damit die Erlaubnis des Landes, weiter auszubilden. Hunderte von Auszubildenden rotierten über die Jahre für ihren Unterricht durch alle drei Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen und lernten die verschiedenen Pflegeschulen und Krankenhäuser gut kennen.“
Auf das Examen der letzten Klasse des bergischen Kooperationsmodells ist Hellbusch besonders stolz: „Wir freuen uns, heute mit dem letzten Jahrgang ,unseres‘ Ausbildungsmodells das Examen zu feiern. Unsere 15 Wuppertaler Ausbildungsplätze mit der Vertiefung Gesundheits- Kinderkrankenpflege, die einmal jährlich starten, sind damals wie heute stark nachgefragt. Es werden alle erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen, die das möchten, auch übernommen.“
Seit 2020 bildet die Pflegeschule nun in der sogenannten generalistischen Pflege-Ausbildung aus. Die neue Ausbildungsstruktur arbeitet jetzt regelhaft mit einer Vertiefung im dritten Jahr. Der neue Abschluss heißt Pflegefachfrau/ Pflegefachmann, zum Beispiel mit einer Vertiefung Akutpflege oder Pädiatrie. Helios bietet in Wuppertal 300 Ausbildungsplätze in der Pflege an.
Dabei ist das Team der Schule besonders in der Kinderkrankenpflege fachlich breit aufgestellt: Insgesamt sieben Kolleginnen und Kollegen, darunter der Leiter des Bildungszentrums Goran Vogt und auch Anna Mannel, die neue Schulsozialberaterin, kommen aus diesem Bereich. „Keine andere Pflegeschule in Deutschland kann eine solche Kompetenz in der ‚Gesundheits- und Kinderkrankenpflege‘ vorweisen“, ergänzt Lutz Hellbusch. Aus der Kooperation der letzten Jahre sind Unterrichtsinhalte entstanden, die auch weiterhin relevant sind, heute allerdings mit deutlich mehr digitalen Lernangeboten vermittelt werden.