Bildung Uni unterstützt Geflüchtete beim Studium

Wuppertal · Das Projekt „In Touch“ wurde durch ein neues Angebot ergänzt, das Präsenzangebote wie Sprachkurse um Digitales ergänzen soll.

Das Team des Projekts „In Touch“ will Studierenden mit Fluchthintergrund helfen, an der Uni anzukommen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die Bergische Universität Wuppertal unterstützt und betreut mit ihrem Projekt „In Touch“ Geflüchtete und internationale Studierende vor, während und nach ihrem Studium. Im Juni wurde das Projekt um das Programm „In Touch Career Digital“ ergänzt, das Präsenzangebote wie Sprachkurse und Karriereberatungen um digitale Angebote erweitern soll. „’In Touch Career Digital’ ist ein DAAD-gefördertes Programm. Die ursprüngliche Frage war, wie man Studierende mit Fluchthintergrund erfolgreicher durch ihr Studium bringen kann“, sagt Agnes Bryan, Leiterin des Sprachlehrinstituts. Neben Präsenz-Phasen müssten auch digitale Elemente eine große Rolle spielen. Deswegen habe man den Fokus auf Karriere digital gesetzt.

Auch eine digitale Karrieremesse sei in Planung: „Die Messe ist momentan noch sehr früh in der Planungsphase. Gerade arbeiten wir am Aufbau einer Matching-Plattform, auf der sich Studierende und Unternehmen anmelden können und zusammengeführt werden“, erläutert Daniel Vazquez vom Career Service. „Diese Plattform wird wahrscheinlich Anfang November online gestellt. Die Matching-Plattform wird auch die Struktur für die virtuelle Karrieremesse sein, die wir wahrscheinlich nächstes Jahr im Mai ausrichten werden.“

„In Touch“ wurde 2015 als Projekt gegründet, das Geflüchtete auf ein reguläres Studium vorbereitet. Durch einen erfahrenen Studenten, einen sogenannten „Buddy“, werden Teilnehmer betreut. „Zum Gasthörerprogramm kamen Deutschkurse hinzu und ab 2016 der Kurs ‚Mathematik auf Deutsch’, der, da viele der Geflüchteten MINT-Fächer studieren möchten, eine sehr wertvolle Hilfe ist“, berichtet Smail Rapic, Leiter des Projekts.

Das Projekt befinde sind nun in einer Phase der Umorientierung: „In den letzten Jahren gibt es deutlich weniger Geflüchtete, momentan vor allem durch die Coronapandemie, aber auch durch das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei. Deshalb haben wir uns entschlossen, das Projekt umzustrukturieren“, so Rapic. Der Fokus liege nun auf dem regulären Studium: „Natürlich wird es weiterhin das Schnupperstudium mit Gasthörerschaft geben, aber eben mit weniger Gasthörern als zuvor. Wichtig ist, zu zeigen, dass die Uni Wuppertal sich weiterhin aktiv für Geflüchtete einsetzt und dass wir einen Beitrag zur Integration leisten wollen.“

Wael Kayyali ist ein ehemaliger Teilnehmer von „In Touch“ und arbeitet nun als studentische Hilfskraft beim Projekt mit. Er hat unter anderem am Kurs „Mathematik auf Deutsch“ teilgenommen: „Im Kurs haben wir nicht nur Mathematik gelernt, sondern auch, wie man in der deutschen Sprache denkt“, erzählt Kayyali. „Wir haben Deutsch als Wissenschaftssprache genutzt. Das war sehr wichtig und hilfreich.“

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