Bergisches Land setzt auf seine kreativen Köpfe

Der Entwurf für ein Leitbild des Städtedreiecks liegt vor. Jetzt beginnt die öffentliche Diskussion.

Foto: Fischer (2)/Keusch

Wuppertal, Solingen und Remscheid sollten im Ringen um innovative Firmen und Neubürger geschlossen auftreten. Das ist eine der Grundaussagen aus dem Entwurf für ein Leitbild des bergischen Städtedreiecks mit dem Titel „Unternehmerregion“. Dies stammt aus der Feder des Wuppertaler Unirektors Professor Dr. Lambert T. Koch. Der Wirtschaftswissenschaftler macht darin deutlich, dass er den Begriff „Unternehmer“ sehr weit fasst. Er meint damit allgemein kreative und aktive Köpfe. Die gelte es zu fördern.

Foto: Fischer (2)/Keusch

Die drei Städte suchen nach Wegen, sich als attraktiver Wirtschafts- und Wohnstandort zu etablieren. Dazu soll das Leitbild beitragen. Die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft stellt Kochs Entwurf jetzt zur Diskussion. Geschäftsführer Stephan A. Vogelskamp betont, dass es sich um einen „ersten Aufschlag“ handele.

Foto: Fischer (2)/Keusch

Laut Koch dürfen die drei Städte die eigenen Wurzeln und die damit verbundenen Stärken nicht vergessen. Die „bergische Erfolgsstory“ basiere auf einem starken Mittelstand, Erfindergeist und auf Kulturschaffenden. Wichtig sei unter anderem, die Rahmenbedingungen für Kräfte zu schaffen, die mit ihren Entwicklungen technische, gesellschaftliche oder kulturelle Neuerungen hervorbringen können.

Darum sollte bei Kindern und Jugendlichen, wie in der Wuppertaler Junior Uni, so früh wie möglich der Forschergeist geweckt werden. Für eine lebenslange Fortbildung sei die Zusammenarbeit mit geeigneten Instituten notwendig.

Zur Bildung gehöre auch, Schulabbrecher und Schüler mit Schwächen aufzufangen. Firmen müssten erkennen, dass Ausbildung wichtig ist, Absolventen der Uni gelte es, durch frühe Kontakte zu Unternehmen an die Region zu binden. So könnte sich das Städtedreieck als Schwerpunkt für Branchen wie moderne Mobilität, Maschinenbau, Schneidwaren oder Werkzeuge halten oder etablieren.

Der Wohnstandort könnte laut Koch für Familien durch genügend Bildungs- und Betreuungs- sowie attraktive Wohn- und Freizeitangebote aufgewertet werden. Aber auch um die Älteren müsse man sich kümmern. Soziales Engagement und Netzwerke könnten die Vereinsamung verhindern.

Wichtig sind nach dem Leitbild-Entwurf der Zusammenhalt und eine regionale Identität. Die Vielfalt von 120 Nationen müsse als Stärke gesehen werden. Eine wirksame Integrationsarbeit sei aber wichtig. Identität stiftend seien zum Beispiel die Schwebebahn oder die Müngstener Brücke, aber auch die grüne Umgebung. Die gelte es zu erhalten und modern zu vermarkten.