Berliner Gedankenspiele: Ein Eiffelturm für Küllenhahn

Der Wahl-Berliner Niels Gerrit Groß schlägt einen Aussichtsturm mit Lokal auf den Südhöhen vor. Er soll 200 Meter hoch aufragen.

Wuppertal Niels Gerrit Groß will den Wuppertalern ihre Stadt zu Füßen legen. Dafür hat der 26-Jährige große Pläne: Ein 200 Meter hoher Turm soll von den Südhöhen in den Himmel ragen und eine Aussichtsplattform den Blick ins Bergische Land auf die Spitze treiben. „Ein solcher Höhepunkt fehlt bisher. Er könnte Besucher aus der gesamten Region anziehen“, sagt Groß überzeugt. Seit er vor zwei Jahren nach Berlin gezogen ist, sieht er seine Heimat mit anderen Augen. „Wuppertal sollte nicht auf die Schwebebahn reduziert bleiben. Es braucht ein weiteres Alleinstellungsmerkmal.“

Foto: Groß

Ein Besuch im Bergischen hat den Wahl-Berliner auf die Idee gebracht. „Am Wochenende wollte ich Wuppertal mal von oben sehen und habe festgestellt, dass das nicht möglich ist. Weyerbusch-, Toelle- oder Bismarckturm sind nicht hoch genug, um eine Aussicht mit Erlebnischarakter zu ermöglichen.“ Nach dem Vorbild des Eiffelturms in Paris könnte ein Scheinwerfer das Leuchtturmprojekt krönen und die Stadt nach Sonnenuntergang weithin sichtbar machen, meint Groß.

Foto: Groß

Über den Standort hat sich Groß bereits Gedanken gemacht. Neben dem Fernmeldeturm unweit des ehemaligen Restaurants Rigi Kulm könnte der Turm mit Aussicht aufragen. „Dort gibt es eine freie Wiese und rundum sind sicher noch städtische Grundstücke, die dafür in Frage kämen.“

Genau diese Fläche solle frei bleiben. Die Stadt hätte daher auch die Pläne einer Wohnbebauung an dieser Stelle verworfen, entgegnet Michael Ludwig vom Bürgerverein Küllenhahn. Den Vorschlag an sich nennt er löblich und kann besonders dem gastonomischen Angebot im Turm einiges abgewinnen. „Das fehlt dort in der Tat.“ Ein Turm neben dem Turm kommt für ihn allerdings nicht in Frage. „Doch wenn sich der Fernmeldeturm entsprechend umwidmen ließe, könnte ich mir das sehr gut vorstellen. Es bleibt allerdings die Frage der Finanzierbarkeit.“

Auch das hat der Ideengeber bedacht. „Vorbild ist der Stuttgarter Fernsehturm, der sich in den 60er-Jahren nur durch Eintrittsgelder und Pachteinnahmen finanziert hat. Vielleicht finden sich auch Sponsoren oder es lassen sich Fördergelder beantragen. Es lohnt sich, das mal durchzurechnen.“

Das sieht Michael Müller anders. „Davon halte ich nicht viel. Wir haben bereits eine Menge Aussichtstürme und Schwierigkeiten damit, sie in Schuss zu halten. Bei der derzeitigen Haushaltslage ist so ein Projekt nicht zu stemmen“, sagt der Fraktionsvorsitzende der CDU im Rat. Die Lokal Rigi Kulm sei nicht grundlos geschlossen worden, es habe sich schlicht nicht gelohnt.