Schule und Bildung Berufsorientierung in Wuppertal auf Augenhöhe

Wuppertal · 20 junge Menschen sind jetzt IHK-Ausbildungsbotschafter – sie sollen in den Schulen werben.

Nach ihrer Weiterbildung zum Ausbildungsbotschafter werben die Azubis in den Schulen.

Foto: Andreas Fischer

Carlotta Hasenack macht eine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin bei den Wuppertaler Stadtwerken – eine junge Frau in einer noch immer männerdominierten Branche. „Ich wollte schon immer etwas Handwerkliches machen. Nach dem Abi war entsprechend schnell klar, dass ich eine Ausbildung machen werde. Natürlich sind immer noch mehr Männer in handwerklichen Berufen, auch im Kfz-Bereich, unterwegs. Aber das stört mich gar nicht. Ich komme gut klar“, sagt die junge Frau. Um auch anderen Mädchen zu zeigen, dass alles möglich ist, wenn sie es gerne wollen, hat sie sich von der Bergischen Industrie- und Handelskammer zur Ausbildungsbotschafterin ausbilden lassen.

Begeisterung für Ausbildung in den Schulen wecken

Mit Carlotta Hasenack waren insgesamt 20 Auszubildende für die Weiterbildung zum Ausbildungsbotschafter in der vergangenen Woche bei der IHK, zehn weitere stehen bereits für den nächsten Lehrgang auf der Liste. Anschließend werden die Jugendlichen in die Schulen geschickt, um dort ihre Begeisterung und ihr Wissen über ihren Ausbildungsberuf an die Schüler weiterzugeben. Sie stellen ihre Ausbildungsberufe und -betriebe vor und erzählen von ihren individuellen Wegen in die Ausbildung und unterstützen so die schulische Berufsorientierung.

„Sie beantworten dort die Fragen der Schülerinnen und Schüler und helfen ihnen bei der Berufswahl. Und das auf Augenhöhe, also für die Jugendlichen ganz authentisch. Denn die Auszubildenden waren vor Kurzem in genau derselben Situation, dass sie sich entscheiden mussten, welchen Weg sie gehen wollen“, erklärt Carmen Bartl-Zorn, Geschäftsführerin für Aus-und Weiterbildung bei der Bergischen IHK.

Bei über 300 Ausbildungsberufen, die es gibt, fehlt vielen Jugendlichen einfach die Orientierung. Einige neigen dann dazu, einfach ein Studium zu beginnen, ohne sich überhaupt ausreichend darüber zu informieren, welche Vorteile vielleicht auch eine Duale Ausbildung hätte – denn da gibt es einige, sagt Auszubildende Dunya Ahaad. Die Initiative ist somit ein wichtiges Tool, um bei der Entscheidungsfindung zur Seite zu stehen und Wissenslücken zu füllen.

Sina Schultes macht eine Ausbildung zur Kauffrau für Dialogmarketing bei der Stadtsparkasse Solingen. Auch sie hat konkrete Pläne, wenn sie als Ausbildungsbotschafterin in die Schulen geht: „Ich habe nach der Klasse zehn meine Ausbildung begonnen und bin noch recht jung, wenn ich damit fertig sein werde. Dann habe ich einen Abschluss und kann immer noch überlegen, was ich weiter machen möchte. Es gibt nicht nur den Weg über das Abitur und ein Studium in den Beruf. Es gibt viele Möglichkeiten“, sagt sie.

Sina Schultes ist bei der IHK die neue Koordinatorin für die Ausbildungsbotschafter. Bei ihr können sich Unternehmen melden, die ihre Auszubildenden zu Ausbildungsbotschaftern ausbilden lassen möchten. Aber auch die weiterbildenden Schulen, die die Ausbildungsbotschafter für Workshops in die Schule einladen möchten, können mit Sina Schultes den Ablauf besprechen. „Die Schulen können mir dann ihre Wünsche mitteilen, welche Berufe sie gerne vorgestellt haben möchten. In der Regel werden dabei die Wünsche der Schüler beachtet. Ich koordiniere anschließend die Termine mit den Betrieben der Ausbildungsbotschafter“, sagt Schultes.

Alle Informationen zu den Ausbildungsbotschaftern der IHK gibt es bei Sina Schultes unter Telefon 0202/2490 832 oder per Mail an s.schultes@bergische.ihk.de