Betrunkener Trucker rammt Autobahnbrücke
Es ist eine Geschichte ganz ohne Truckerromantik: Ein Wuppertaler Lastwagenfahrer rammt eine Autobahnbrücke. Die Polizei stellt ihn und findet heraus: Der LKW ist unerlaubt vom Firmengelände seines Arbeitgebers geholt worden. Der Fahrer hat mehr als zwei Promille und kann sich nicht erinnern. Deshalb suchen die Beamten jetzt nach der Brücke.
Wuppertal/Köln. Da staunten die Beamten der Kölner Autobahnpolizei nicht schlecht, als ihnen am Dienstagabend auf dem Rastplatz Hömeler Feld an der A4 bei Wiehl ein Autofahrer mitteilte: "Gleich kommt ein mit zwei Personen besetzter Lastwagen, dessen Aufbau zertrümmert ist." Wenig später rollte ein auf die Beschreibung passender Lastwagen mit Wuppertaler Kennzeichen auf den Rasthof - am Heck des Sattelaufliegers waren schwere Unfallspuren sichtbar.
Als die Streifenbeamten den Lastwagen kontrollierten, schlug ihnen beim öffnen der Fahrertür bereits starker Alkoholgeruch entgegen. So schildert es der Polizeibericht. Der Fahrer - ein Alkoholtest ergab mehr als zwei Promille Blutalkoholgehalt - erklärte den Polizisten gegenüber er sei "irgendwo unter einer Brücke hängen geblieben."
"Es ist noch nicht klar, welche Brücke er getroffen hat", sagte der Kölner Polizeisprecher Christoph Gilles der WZ. Die Suche nach dem betroffenen Bauwerk werde dadurch erschwert, dass weder der 40-jährige Fahrer, noch seine 43-jährige Beifahrerin sich an den Ort des Unfalls erinnern könnten - die Frau gab an, geschlafen zu haben. Nach Polizeiangaben hatten beide während der Fahrt erhebliche Mengen Alkohol zu sich genommen.
Eine Überprüfung des LKWs ergab, dass das Fahrzeug bereits zur Fahndung ausgeschrieben war. "Der Fahrer hatte keine Erlaubnis das Fahrzeug zu fahren", so Polizeisprecher Gilles. Nach Stand der Ermittlungen hatte der 40-Jährige den Lastzug bereits am Montag ohne Erlaubnis vom Firmengelände seines Arbeitgebers in Nächstebreck entfernt. Offenbar hatte sein Arbeitgeber dem Mann die Fahrt mit dem Lastwagen ausdrücklich verboten. Nach WZ-Informationen gehört der Unfall-LKW einer Wuppertaler Spedition in Nächstebreck. Dort besätigte man den Vorfall, wollte sich am Mittwoch aber nicht näher dazu äußern.
Beide Insassen des Wuppertaler Lastwagens wurden von der Polizei für eine Blutprobe mit auf die Wache genommen. Dabei kam heraus, dass auch die Frau jenseits der Zwei-Promille-Grenze alkoholisiert war. Der Führerschein des Fahrers wurde vorerst eingezogen. Er sei auf dem Weg nach Koblenz gewesen, gab er den Beamten zu Protokoll.