Beuys-Schülerin stellt in der Kirche aus
Das Vohwinkeler Künstlerpaar Petra und Uwe Huxholl organisiert für den 4. März die dritte Auflage der Kulturveranstaltung. Höhepunkt werden die Skulpturen von Beatrix Sassen.
Vohwinkel. Es ist ein ungewöhnlicher Ort, um Kunst, Musik und Literatur zu präsentieren. Am übernächsten Sonntag findet die dritte Soiree in der Evangelischen Kirche Vohwinkel statt. Auch diesmal wird es wieder prominente Beteiligung geben. Unter anderem stellt die Düsseldorfer Bildhauerin Beatrix Sassen Fotografien und Skulpturen aus. Zur Soiree lädt das Vohwinkeler Künstlerehepaar Petra und Uwe Huxholl mit der Gemeinde ein. Veranstalter ist die Stiftung Zukunft Evangelisch. Das Konzept mit zeitgenössischen Werken in sakraler Umgebung stieß bereits bei den ersten beiden Auflagen auf großes Interesse.
Im vergangenen Jahr lockte der kulturelle Dreiklang aus bildender Kunst, Poesie und klassischer Musik während der Fastenzeit knapp 200 Besucher an. „Wir hoffen natürlich auch diesmal auf eine ähnliche Resonanz“, sagt Petra Huxholl. Dabei ist sie durchaus optimistisch. „Wir merken, dass die Soiree mittlerweile einige Kreise gezogen hat“, berichtet Huxholl. Die Veranstaltung habe sich bei Künstlerkollegen weit über den Wuppertaler Westen hinaus herumgesprochen. Es gehe außerdem darum, auch Menschen in die Kirche zu holen, die sonst nicht an den Gottesdiensten dort teilnehmen. „Wir möchten mit der Veranstaltung zu einem lebendigen Dialog einladen“, sagt Pfarrerin und Presbyteriumsvorsitzende Sylvia Wiederspahn. Dabei wird bewusst auf zeitgenössische Kunst gesetzt, die eben nicht nur gefällig sein soll, sondern auch mal anecken darf. „Die Werke sollen aber für das Publikum zugänglich bleiben“, erklärt Petra Huxholl.
Im Rahmen der Soiree stellt Beatrix Sassen verschiedene Kinderkopfskulpturen aus. Außerdem wird es eine größere Installation von ihr geben. Die Düsseldorferin war Schülerin von Joseph Beuys und erhielt 2014 den renommierten Kunstpreis der Künstler bei der Kunstausstellung NRW. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir Beatrix Sassen für das Konzept gewinnen konnten“, sagt Uwe Huxholl. Dadurch bleibe die künstlerische Qualität weiter hoch. Für ihn ist die Kirche ein spannender Ausstellungsort. „Die Atmosphäre der Räume wirkt sehr inspirierend“, findet der Vohwinkeler Maler. Bei der ersten Soiree hatte er selbst einen modernen Passionszyklus präsentiert.
Vom außergewöhnlichen Rahmen sollen auch die weiteren Beiträge des Abends profitieren. Die Journalistin Irene Dänzer-Vanotti wird über das Leben der Dichterin Mascha Kaléko berichten und aus ihren Texten lesen. „Darauf freue ich mich schon besonders“, sagt Sylvia Wiederspahn. Sie habe die Gedichte von Mascha Kaléko als Mädchen verschlungen und viele davon auswendig gelernt. Im musikalischen Teil der Soiree wird der klassische Chor „Cantamus Gaudio“ mit Liedern von Felix Mendelssohn-Bartholdy und anderen Komponisten auftreten.
Im Anschluss an das Programm gibt es Gelegenheit zum Gespräch mit den Beteiligten. „Es wird sicher wieder ein sehr interessanter Abend“, sagt Uwe Huxholl. Die Soiree soll es auch in den kommenden Jahren weiter geben. „Wir möchten das auf jeden Fall als feste Veranstaltung etablieren“, betont Petra Huxholl. Beide haben mit ihren Aktivitäten viel frischen Wind in die Kunstszene des Wuppertaler Westens gebracht. Vor rund vier Jahren eröffneten sie das Atelier „Rubenswerkstatt“ an der Rubensstraße. Auch hier finden regelmäßig Ausstellungen statt. Damit hat Vohwinkel außer der Kunststation am Bahnhof Vohwinkel einen weiteren wichtigen Raum des kreativen Austauschs. Zuletzt präsentierte Uwe Huxholl in der Rubenswerkstatt Fotografien des Stadtteils bei Nacht. Auch diese Ausstellung zog viele Besucher über Vohwinkel hinaus an.