Vohwinkeler kritisieren Bauprojekte im Stadtteil

Bei der Zuhör-Tour von OB Andreas Mucke wird viel über das geplante Asphaltmischwerk in Dornap und den Kaufland-Markt gesprochen.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Groß war das Interesse der Vohwinkeler am Gesprächsangebot von Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD). Im Rahmen seiner Zuhör-Tour machte Mucke am Donnerstag im Bürgerbahnhof Station. An Themen mangelte es hier nicht. Im voll besetzten Saal ging es unter anderem um die Bauprojekte im Stadtteil, die steigende Verkehrsbelastung im Zentrum und um den Verkauf des Bahnhofsgebäudes.

Ein wichtiger Schwerpunkt war das geplante Asphaltmischwerk in Dornap. Einmal mehr äußerten die Bürger ihre Kritik an dem umstrittenen Projekt. Uwe Meurer vom Vorstand des FSV Vohwinkel verwies etwa auf die aus seiner Sicht dramatischen Auswirkungen für die Arbeit des Vereins. Dessen Gelände liegt in der Nähe des vorgesehenen Standortes der neuen Anlage. „Bei uns trainieren allein 350 Kinder und Jugendliche, für die wir eine große Verantwortung tragen“, betont Meurer. Er warnt wie die Anwohner vor einer Belastung mit Schadstoffen und Feinstaub. Andreas Mucke machte im Bürgerbahnhof keinen Hehl aus seiner ablehnenden Haltung gegen das geplante Werk. Gleichwohl gebe es für die Stadt wenig Spielraum. „Wenn sich der Betreiber an die gesetzlichen Vorgaben hält, können wir als Behörde nichts dagegen tun“, erklärt Mucke.

Damit mochten sich die Zuhörer allerdings nicht abfinden. „In Dortmund wurden ähnliche Pläne für ein Asphaltmischwerk von der Stadt erfolgreich verhindert“, sagt Horst Watermeier, Vorsitzender der Bürgerinitiative IG Frischluft. Sein Stellvertreter Dietmar Rebensburg verwies außerdem auf die bisher ungeklärte Frage der Erschließung. „Ohne Zuwegung gibt es natürlich auch keine Genehmigung“, stellt Andreas Mucke klar. Er will die Anregungen der Bürgerinitiative prüfen lassen.

Auf den Nägeln brennt den Bürgern auch die Verkehrssituation im Stadtteilzentrum und vor den Kindertagesstätten. Eine Zuhörerin beschwerte sich etwa über Raser im Bereich der Kita am Vohwinkeler Feld. Andreas Mucke verwies auf die kommende Sitzung der Vohwinkeler Bezirksvertretung, wo es um ein Tempolimit in diesem Bereich geht. Bezüglich der steigenden Verkehrsbelastung am Kaiserplatz und an der Bahnstraße gebe es aber keine Patentlösungen. „Wir müssen den öffentlichen Nahverkehr stärken und weiter in Radwege investieren“, betont Mucke.

Kritik musste er sich bezüglich der großen Bauprojekte in Vohwinkel gefallen lassen. Dabei wurde eine bessere Kontrolle durch die Behörden gefordert. Hintergrund war das Abrutschen des Hangs an der Kaufland-Baustelle. Dadurch blieb der Fußweg Brucher Stiege knapp zwei Wochen gesperrt. „Die Bauaufsicht hätte schon im Vorfeld aktiv werden müssen“, findet ein Zuhörer. Andreas Mucke machte deutlich, dass die städtischen Behörden dazu angehalten seien, entsprechenden Hinweisen aus der Bevölkerung nachzugehen. „Jeder Bürger hat die gleichen Rechte und es gibt keine Sonderbehandlung“, macht der Oberbürgermeister deutlich.

Ein weiteres wichtiges Thema bei der Veranstaltung war der geplante Verkauf des Vohwinkeler Bahnhofs. Stadt und Politik wollen sicherstellen, dass die Bürgerbahnhof-Aktivitäten auch mit einem neuen Investor weitergehen können. „Das hat eine große Bedeutung für die ganze Stadt“, sagt Mucke. Diesbezüglich wünscht sich das Bürgerbahnhof-Team einen städtischen Zuschuss für die bisher rein ehrenamtliche Arbeit. „Die kann es langfristig nicht zum Nulltarif geben“, macht Sprecher Uli Kopka deutlich. Andreas Mucke will zeitnah Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung prüfen lassen. Mit seiner Zuhör-Tour macht er noch am 21. März in Unterbarmen und am 19. April in Cronenberg Station.