Birkenhof: Angler bald auf dem Trockenen?

Sportfischerverein im Jubiläumsjahr von Heimatlosigkeit bedroht.

Wuppertal/Sprockhövel. „Am Teich sitzen und mit Freunden angeln, das ist Entspannung, pur“ — so schwärmt Hans Becker, Schriftführer der Sportfischer-Gemeinschaft Wuppertal 1963. Zum 50-jährigen Bestehen des Vereins bangen die Angler aber um ihren idyllischen Teich am Birkenhof an der Stadtgrenze zwischen Wuppertal und Sprockhövel — und damit um die Existenz des Vereins.

Der Hintergrund: Auf Grundlage der EU-Wasserrahmenrichtlinie soll der Dellbach, in dessen Lauf der Teich liegt, auf einer Strecke von 750 Metern als Fließgewässer renaturiert werden. Die Fischereigenehmigung für Teich und Bach läuft zum 31. Dezember 2013 aus. „Maßnahmen zur Renaturierung würden aber voraussichtlich erst Jahre später beginnen“, sagt Klaus Kottsieper, Vorsitzender der Sportfischer, der WZ. Weiteres Problem: Die Sportangel-Gemeinschaft Wuppertal 1963 ist eingetragener Verein beim Stadtsportbund Wuppertal, das gepachtete Gelände liegt aber in der Zuständigkeit des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Die Angler befürchten nun ihre Vertreibung — dabei haben sie das Teichgelände am Birkenhof nach eigenen Angaben bis 2033 gepachtet und 2001 mehre Tausend Euro in die Instandsetzung des Damms an „ihrem“ Teich gesteckt. Nun sind angesichts der drohenden Heimatlosigkeit viele der aktuell 35 Mitglieder vor dem Absprung, Neuzugänge finden sich kaum.

Dabei würde Jürgen Dressler, Mitglied der Erbengemeinschaft, der das Teichgelände gehört, die langjährigen Pächter gern behalten. „Hier wurde richtig was getan“, sagt Dressler mit Blick auf die Arbeit der Angler, die Ufer und das Gelände in Ordnung halten und so auch das Areal als Naherholungsgebiet nutzbar machen. Daher plädiert Dressler für eine Umgehung des bestehenden Teiches durch einen Bach samt Fischaufstieg. Einen entsprechenden Vorschlag habe er bereits an die zuständige Kreisverwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises in Schwelm gerichtet.