Blaue Hand: Nachfolger gesucht

2017 gewann das Projekt „Deine Hand für Europa“den Pokal W-Impuls. Jetzt neue Projekte anmelden.

Foto: Stefan Fries

Als der Stadtmarketingverein wuppertalaktiv! im vergangenen Jahr in Kooperation mit der Westdeutschen Zeitung erstmals zum Ideenwettbewerb W-Impuls aufrief, da war die Spannung groß, welche Resonanz der Aufruf haben würde. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen. Fast 40 ehrenamtliche Projekte, die sich noch im Anfangsstadium befanden, wurden von Ehrenamtlichen gemeldet. Beeindruckend war aber nicht nur die Zahl der Projektideen, sondern vor allem auch deren Qualität.

Foto: Stefan Fries

Die Vorschläge reichten von der Holzbibliothek, der Idee für das längste Gemälde der Welt entlang des Wupperufers, dem Klavier auf dem Döppersberg, das der Stadt einen eigenen Klang verleihen könnte, bis zum Permakulturhof, auf dem alte, bergische Obst- und Gemüsesorten angebaut werden. Allen Ideen ist eigen, dass sie Wuppertal und seine Stadtgesellschaft bereichern sollen.

Das Rennen machte schließlich das Projekt „Deine Hand für Europa“ vom Verein Aufbruch am Arrenberg. Pascal Biesenbach und Hans-Georg Walter nahmen den Preis aus den Händen von Mike Matthäus vor der Bayer AG entgegen. Schon bald gingen die Arrenberger an die Umsetzung des Projekts. Sie drehten Videoclips, in denen Menschen darüber berichteten, was Europa für sie ausmacht.

Mit den Filmsequenzen brachten sie das Leben von Wuppertalern in Zusammenhang mit Europa, denn Europa betrifft vieles, was in Wuppertal den Alltag ausmacht. Im Rahmen der Feier zur Wiedereröffnung der B 7 und vorher schon beim Schwebebahnlauf wurden Menschen befragt und gefilmt. Mit der blau eingefärbten Hand, die sich auf eine Leinwand drückt, geben sie am Schluss jeder Frequenz ihr Bekenntnis zu Europa ab.

Mehr als ein Jahr ist seitdem vergangen, aber das Projekt „Deine Hand für Europa“ soll fortgeführt werden, wenn auch in einer anderen und weniger plakativen Form. Pascal Biesenbach spricht von gravierenden Veränderungen, was das Thema Europa in der Öffentlichkeit betrifft. „Europa — darüber wird heutzutage vor allem in den sozialen Medien kaum noch ideologiefrei diskutiert“, sagt Biesenbach bedauernd. Daher werde auch das Projekt neue Wege einschlagen, die Diskussion über Europa weg vom Internet ins reale Leben zu verlagern. „Sicherlich wäre es möglich gewesen, weitere Videoclips zu drehen. Wir hätten bestimmt neue Mitstreiter gefunden. Doch im Internet lässt sich die Diskussion über Europa nach meiner Meinung nicht mehr ohne ein Aufeinanderprallen von Ideologien führen“, sagt Biesenbach.

Für den Aufbruch am Arrenberg bedeutet das ein Umdenken. Für den Herbst sind Vorträge und Diskussionen über das Thema geplant. Das Projekt „Deine Hand für Europa will Aufklärungsarbeit leisten, will Diskussion über das Pro und Conra eines vereinten Europa anstoßen.

Dass sich Projektideen im Laufe der Entwicklung noch einmal grundlegend verändern können, sollte kein Hinderungsgrund für eine Bewerbung für den W-Impuls 2018 sein. Ganz im Gegenteil. Die Jury wartet speziell auf Projekte, die ganz frisch am Start und zum Beispiel noch nirgendwo gefördert worden sind. Für W-Impuls 2018 können sich alle bewerben, deren Projekt sich noch in der Startphase befindet. 5000 Euro winken dem Siegerprojekt.

Die Bewerbungsfrist endet am 12. September. Weitere Informationen zu W-Impuls und zur Anmeldung gibt es im Internet unter

w-impuls.de