Blitzermarathon: Polizei kontrolliert an 35 Stellen
Der dritte Blitzmarathon startete am heutigen Mittwochmorgen um sechs Uhr und dauerte 24 Stunden. In ganz NRW, Niedersachsen und den Niederlanden wurde geblitzt.
Wuppertal. In seiner grünen Uniform steht er am Straßenrand und schaut durch das Messgerät. Es piept einmal — nach einer kurzen Zeit ein zweites mal. Schnell läuft Ralf Klohn auf die Straße und hält einen blauen Toyota an. „Sie sind 13 Stundenkilometer zu schnell gefahren“, sagt der Hauptkommissar zu der Frau am Steuer. „Ich wusste, dass heute der Blitzmarathon ist, aber irgendwie war ich gerade im Stress und habe es vergessen“, sagt sie und zeigt ihre Papiere. 25 Euro muss sie für das Zuschnellfahren bezahlen.
Der dritte Blitzmarathon startete für Ralf Kohn und seine Kollegen um sechs Uhr morgens. 24 Stunden blitzen Polizisten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und den Niederlanden. Allein in Wuppertal stehen an 35 Stellen Polizisten und messen die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer.
Hauptkommissar Kohn steht mit der Radarausrüstung in Ronsdorf an der Ecke Echoer Straße und dem Rädchen. „Das hier ist ein sogenannter Wutpunkt der Bürger“, erklärt Polizei-Pressesprecher Ralf Bäcker. „Beim zweiten Blitzmarathon im Juli wurden die Bürger aufgerufen, uns zu sagen, wo die Leute rasen.“
Der Ronsdorfer Siegfried aus dem Siepen hat die Ecke Echoer Straße/Rädchen vorgeschlagen: „Besonders Mütter, die ihre Kinder zur Schule fahren, rasen hier“, sagt der Ronsdorfer. Ein Schild kurz vor der Messstelle weist sogar auf spielende Kinder hin. „Längere Zeit habe ich das schon beobachtet.“ Am Blitzmarathon-Tag fahren die Autofahrer besonders langsam. „Das ist auch der Sinn unserer Aktion.“ Die neue Strategie der Polizei ist, die Autofahrer für Geschwindigkeiten zu sensibilisieren. „Schon wenige Stundenkilometer entscheiden über Leben und Tot“, fügt Michael Bartsch, Leiter der Verkehrsunfallprävention, hinzu. Die Aktion „Brems dich — rette Leben“ soll langfristig das Geschwindigkeitsniveau senken. „Man merkt schon, dass die Bürger wie wir denken“, sagt der Pressesprecher. Die Wuppertaler nannten der Polizei 321 Wutpunkte, die in die tägliche Kontrolle aufgenommen wurden.