Verkehr Bordstein-Parken erntet Anwohner-Kritik
Wuppertal · Das neue Parkkonzept an der Cäcilienstraße ist für Fußgänger ein Rückschritt.
Gerade erst ist die Parkplatzsituation an der Cäcilienstraße umgestaltet worden, da gibt es erneut Kritik von Anwohnern. „Wir haben Beschwerden über die Parksituation bekommen und wollen das Thema noch einmal auf die Tagesordnung der nächsten Bezirksvertretung setzen“, sagt Arno Hadasch (CDU). Dabei solle geprüft werden, ob die aktuelle Lösung wirklich die beste sei. Im Kern geht es um einen unbefestigten Bereich nahe der Kronprinzenallee. Dort ist laut Beschilderung nun das Gehwegparken auf beiden Straßenseiten erlaubt, für Fußgänger ist es dort nach wie vor eng und die Passage bei schlechtem Wetter matschig.
Kritik an der Parksituation in der engen Nebenstraße habe es seit langem gegeben, sagt Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD). Wie berichtet, hätten regelmäßig Falschparker die Gehwege vollständig blockiert, sodass diese mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen kaum passierbar gewesen seien und Passanten sogar auf die Straße ausweichen mussten. Zudem kamen die Anwohner kaum mit dem Auto aus der eigenen Garage. Und auch die Feuerwehr sah die Situation kritisch, da zugeparkte Gehwege die Zufahrt erschwerten. Im vergangenen September beschloss die Bezirksvertretung Elberfeld deshalb ein neues Parkplatzkonzept, das bis auf eine Ausnahme eine Gehwegbreite von 2,10 bis 3,10 Meter vorsieht und mit Markierungen das halbseitige Parken an einigen Stellen erlaubt.
„Was sollen wir denn noch machen?“, schimpft Hans Jürgen Vitenius über die neuerliche Kritik. Die Diskussion um die Parksituation an der Cäcilienstraße woge hin und her. Die einen beschwerten sich über enge Gehwege, die anderen über zu wenige Parkplätze. Und vielen sei die Umgestaltung auch nicht schnell genug gegangen. Die Möglichkeiten zur Umgestaltung seien allerdings in einer so engen Straße begrenzt. „Da gibt es klare gesetzliche Regelungen.“
Ralph Hagemeyer, Vorsitzender des Bürgervereins Südstadt, sieht ebenfalls kaum Spielraum: „Die Straße ist einfach schmal.“ Aus seiner Sicht habe das neue Parkplatzmodell bisher keine große Verbesserung gebracht. „Das Geld hätte man besser für andere Dinge ausgegeben“, so Hagemeyer. Vitenius sieht die Umgestaltung dagegen positiv: „Endlich gibt es mehr Platz für Kinderwagen und Rollstühle auf dem Gehweg.“
Auch auf der Kronprinzenallee
gibt es einen Parkplätze-Engpass
Generell sei die Parkplatzsituation in der Südstadt nach wie vor angespannt, berichtet Arno Hadasch: „Auch auf der Kronprinzenallee ist es eng.“ Dort entstehe tagsüber vor allem durch Mitarbeiter der Barmenia ein Engpass, die das kostenpflichtige Parkhaus des Versicherungskonzerns nicht nutzen wollten. Auch auf der Irenenstraße komme man manchmal mit dem Auto kaum durch. Und auf der Augustastraße parkten viele in zweiter Reihe, was dort zu Behinderungen des Busverkehrs führe.
Ein Problem sei, dass es immer mehr Autos pro Familie gebe, so Hadasch: „Wenn es drei Autos für drei Personen gibt, dann müssen meistens zwei draußen auf der Straße stehen.“ Der Kauf eines Autos sei leichter zu realisieren als in der Innenstadt einen Parkplatz dafür zu finden, stimmt ihm Vitenius zu. Angesichts der Diskussionen um mehr Klimaschutz auch in Wuppertal sieht Vitenius allerdings einen grundsätzlichen Konsens in der Lokalpolitik mit der Tendenz, Autos zunehmend aus der Innenstadt herauszuhalten: „Das wird unausweichlich sein.“
Damit rücke eine verstärkte Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs sowie Carsharing-Angebote in den Blick, ergänzt Arno Hadasch. In der Südstadt werde derzeit schon über die Möglichkeiten für ein Carsharing-Angebot sowie eine unterirdische Quartiersgarage unter dem Uellenberg-Park diskutiert.