Brändströmbrücke: Es gibt keinen Plan

Die Bahn-Sperrung in den Osterferien war ein Reinfall. Jetzt muss bei der zweiten Sperrung im Sommer viel nachgeholt werden.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Eine größere Enttäuschung hätte es in Sachen Brändströmbrücke nicht geben können: Die geplanten Abrissarbeiten des Oberbaus in den Osterferien konnten nicht vonstatten gehen, weil die Bahn die Oberleitungen nicht abgestellt und abgenommen hatte. Eine einmalige Gelegenheit ist damit verstrichen, können die Arbeiten doch nur dann angegangen werden, wenn der Zugverkehr unter der Brücke stillgelegt wird — wie es in den Osterferien der Fall war. Jetzt kann erst in den Sommerferien mit den Arbeiten begonnen werden, die eigentlich schon längst abgeschlossen sein sollten.

„Wie es jetzt weitergeht, das versuchen wir gerade zu klären“, erklärt Thorsten Warning, Abteilungsleiter konstruktiver Ingenieurbau der Stadt. „Wir haben uns an die nächsthöhere Instanz bei der Bahn gewendet. Eine Zusicherung für die Baumaßnahmen im Sommer gibt es aber noch nicht. Darauf werden wir aber bestehen.“ Man hoffe, die Arbeiten, die um Ostern liegen geblieben sind, im Sommer aufholen zu können. Während der Sperrzeit müssen auch der Unterbau saniert und der neue Überbau angebracht werden. Bisher anvisierter Abschluss der Arbeiten: Frühjahr 2018.

2012 wurde mit den Arbeiten am südlichen Teil der Brücke begonnen, die Brändströmstraße ist seitdem immer wieder für Autofahrer und Fußgänger gesperrt. Der nördliche Teil der Brücke, tatsächlich geht es um eine Strecke von 35 Metern, hat sich jedoch zum Sorgenkind entwickelt. Fragt man Christoph Brüssermann (CDU), Bezirksbürgermeister von Heckinghausen, hat das einen ganz bestimmten Grund: „Beim Bau der Brücke in den 50er Jahren ist nicht nur gepfuscht, sondern betrogen worden. Die in den Unterlagen angegebenen Materialien und Maße stimmen überhaupt nicht mit der Wirklichkeit überein.“

Mit schwerwiegenden Konsequenzen: Beim Anheben des Oberbaus im Jahr 2014 kam ein Bauarbeiter ums Leben, weil eine Hilfskonstruktion einstürzte. Im Zuge dieses Unglücks wurden die massiven und falsch dargestellten Mängel an der Brücke aufgedeckt. Ursprünglich sollte das Projekt 2,5 Millionen Euro kosten. Brüssermann bezweifelt, dass es dabei bleiben wird.