Wuppertal Neubau der Bergischen Universität wird im Juni fertig
Der Einzug in das Gebäude auf dem Grifflenberg verzögerte sich mehrmals. Jetzt soll es endlich übergeben werden.
Die Bauarbeiten am Neubau auf dem Campus Grifflenberg schienen nie zu Ende zu gehen. Noch immer ist eine der beiden Fahrbahnen auf der Max-Horkheimer-Straße, die rund um den Campus führt, gesperrt. Auch gibt es Gerüchte, dass dieser Bau niemals fertig und bezogen werden wird.
Johannes Bunsch, Leiter Universitätskommunikation der Bergischen Universität Wuppertal, gibt sich optimistisch: „Wir gehen davon aus, dass die beiden Gebäude V und W im Juni an die Uni übergeben werden“, sagt er. Es gebe zwar keinen fixen Termin, aber die Uni sei darauf vorbereitet, dass die Maschinenbauer, Chemiker und Biologen im Juli mit dem Bezug des Gebäudes beginnen können.
„Dieses Mal wird der Termin eingehalten“, sagt Nicole Zander, Sprecherin des Bau- und Liegenschaftschaftsbetriebs des Landes (BLB). Das war in der Vergangenheit mehrmals nicht der der Fall: Bei der Grundsteinlegung 2013 hieß es, der 70 Millionen teure Ersatzneubau werde im Wintersemester 2015 in Betrieb gehen. Doch der abschüssige Baugrund machte mehr Probleme als erwartet. Bereits 2014 war klar, dass die Bauarbeiten erst Ende 2015 abgeschlossen sein werden.
Da die Wissenschaftler während des Semesters wegen ihrer Versuche in den Laboren nicht umziehen wollten, wurde bald der Sommer 2016 als Umzugstermin genannt. Daraus wurde auch nichts. Der letzte Termin war für Ende Februar angesetzt. Auch das klappt nicht.
Schuld an der Verzögerung ist die Hanglage am Grifflenberg. Sie machte die Gründung von Beginn an sehr schwierig. „Unter der Hälfte des Baukörpers ist kein tragfähiges Gelände“, erläutert Zander vom BLB. Um die Gebäude zu errichten, brauchte es eine besondere Konstruktion. Das Gewicht des Baukörpers werde durch innenliegende Züge gestützt. Das heißt, es sieht so aus, als ob ein Teil des Gebäudes in der Luft schwebt. Das Erdreich werde aber noch aufgeschüttet. „Die bergige Landschaft ist eine große Herausforderung beim Bauen“, sagt Zander. Demnächst stehe die Abnahme der Gebäude durch den BLB an.
Der Neubau hat eine Nutzfläche von knapp 17 000 Quadratmetern. Für die Fachbereiche Maschinenbau und Sicherheitstechnik ist eine 500 Quadratmeter große Werkhalle über zwei Stockwerke eingerichtet worden. In einem Fallturm können dort Crash- und Materialtests gemacht werden. In den oberen Stockwerken werden rund 30 Prozent der Fläche für hochmoderne Labore genutzt.
Der Ersatzneubau wurde errichtet, weil die Studenten- und Mitarbeiterzahlen gestiegen sind. Die Universität hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte angeworben, die Räume sind aber gleich geblieben.
Der Campus auf dem Grifflenberg wird aber auch nach der Fertigstellung des Neubaus eine Baustelle bleiben: Danach steht der Umbau des Gebäudes H am Eingang des Campusgeländes an. Die Fassade des Gebäudes soll erneuert werden. Wie sie künftig aussehen wird, zeigt die Musterfassade, die bereits außerhalb des Gebäudes aufgestellt wurde. Innen wird der Raumplan den Bedürfnissen der Sportwissenschaftler angepasst, die den Bau nach dem Umbau beziehen werden. „Ziel ist es, dass die Uni in einem einheitlichen Bild erscheint“, sagt Nicole Zander.