Breiter Schulterschluss für den Carnaper Platz

In zehn Tagen will die Initiative beginnen, Unterschriften zu sammeln.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Die Zahl der Unterstützer wächst täglich. Karl-Heinz Emde und seine Mitstreiter für den Erhalt des Carnaper Platzes in Barmen verspüren Rückenwind. Die Bürgervereine Rott, Unterbarmen und Hatzfeld sind die Motoren des Bürgerentscheides. Er soll letztlich dazu Führen, dass die Stadt den Verkauf des Grundstückes vor den Toren der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) rückgängig macht. Die WSW wollen dort für insgesamt etwa 30 Millionen Euro ihre neue Konzernzentrale errichten.

„Um unser Ziel zu erreichen, haben wir alle Wuppertaler Bürgervereine um Unterstützung gebeten“, sagt Emde — und diesem Wunsch wird offensichtlich nachgekommen. „Ich bekomme täglich rund 20 Anrufe und noch einmal so viele E-Mails aus der ganzen Stadt, die meisten aus Vohwinkel.“

Als Emde, Heinz-Willi Riedesel (Unterbarmen) und Herbert Fleing (Hatzfeld) im Sportplatzgebäude der Viktoria Rott den Status quo verkündeten, waren auch Herrmann Josef Richter vom Nächstebrecker Bürgerverein, Klaus Schulten von den Kothener Freunden und Fred Simon vom Bürgerverein Küllenhahn dabei. Sie signalisierten Unterstützung. Und damit sind sie offenbar nicht allein. „Weiterführende Schulen rufen an und fragen nach Unterschriftenlisten. Sogar Schausteller melden sich und sprechen sich für den Erhalt des Platzes aus.“

Klaus Schulten sagt: „Es geht nicht nur um den Carnaper Platz, sondern darum, dem Rat und der Stadt zu zeigen, dass wir für den Bürgerwillen stehen. Dafür werden wir unsere gesamte Kraft aufwenden.“ Unterschriftenlisten im Din-A3-Format sind gedruckt, Plakate, Banner und Aufkleber in der Produktion. Eine wichtige Information fehlt der Initiative allerdings noch, um im Rahmen eines Bürgerbegehrens Unterschriften für den Erhalt des Carnaper Platzes sammeln zu können: Sie weiß nicht, wie hoch die Folgekosten für die Stadt sind, falls das angestrebte Bürgerbegehren Erfolg hat. „Diese Zahl ist erst in acht bis zehn Tagen vom Rathaus zu erwarten“, sagt Emde.

Wenn die Zahl da ist, kann es mit den Unterschriften praktisch losgehen. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir die nötige Zahl an Unterschriften bekommen.“ 12 000 wären das. Dann muss der Rat entscheiden, ob er dem Begehren folgt und seinen Beschluss über den Verkauf des Platzes zurücknimmt. Andernfalls kommt es zum Bürgerentscheid.