Weniger Arbeitslose: Jobcenter zieht positive Bilanz
Arbeitslosenquote liegt im Tal unter zehn Prozent, aber es gibt immer mehr „Aufstocker“.
Wuppertal. Arbeitslosigkeit, Hartz IV, Ein-Euro-Jobs: Das sind Begriffe, die beim Thema Jobcenter fallen. „Doch wir würden uns wünschen, dass mehr davon gesprochen wird, was wir alles an Fort - und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten“, sagte Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Wuppertaler Jobcenters, gestern bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2014. So organisiere man zahlreiche Ausbildungs- und Qualifizierungsplätze — „in der Mehrheit keine Ein-Euro-Jobs“, betonte Lenz, und das Jobcenter schule in mittlerweile vier Coachingcentern.
Mit dem abgelaufenen Jahr ist Lenz „sehr zufrieden“: „Wir haben rund 6300 Menschen in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse oder Ausbildungen vermittelt.“ Die Zahl der Leistungsberechtigten sei gegenüber 2013 um 1336 auf 45.622 gesunken: „Das ist mit die niedrigste Zahl seit 2006.“ Die Arbeitslosenquote liege unter zehn Prozent.
Neben guter konjunktureller Entwicklung und einem Zuwachs an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen in der Stadt hätte auch die organisatorische Neuausrichtung des Jobcenters nach dem Übergang in die alleinige kommunale Trägerschaft zu den positiven Ergebnissen in Wuppertal geführt, sagt Lenz.
Weniger gut sei die Entwicklung, dass auch in Wuppertal immer mehr Menschen von ihrer Arbeit nicht leben könnten und aufstocken müssten, sagt Lenz: „Fast 30 Prozent der Menschen, die hier Leistungen beziehen, arbeiten.“ Und: „Wir haben rund 800 Selbstständige, die Leistungen beziehen. Das ist ein steigender Trend.“ Mit mehr als 31 Millionen Euro habe das Jobcenter 2014 Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung von Arbeitslosengeld II-Empfängern gefördert, sagt Lenz.
2015 sollen weitere Geschäftsstellen umgebaut werden, damit Anliegen der Kunden schnell erledigt werden können. Außerdem soll es ein neues Programm für Langzeitarbeitslose geben, man werde sich zudem weiter um Alleinerziehende kümmern, „von denen es 4000 in unserem Segment gibt“.
Und: Das Jobcenter Wuppertal will auf die elektronische Akte umsteigen.