Die Deutsche Bank startet mit Zuversicht ins neue Wirtschaftsjahr
Die Deutsche Bank Region Wuppertal/Sauerland feierte in der Stadthalle mit Kunden und prominenten Gästen den Start ins Jahr 2015.
Wuppertal. Dieser Empfang in der Stadthalle war keiner wie die anderen Neujahrsempfänge. Beeindruckt und bedrückt von den Geschehnissen in der vergangenen Woche in Paris hielt Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung gestern Abend vor prominenten Gästen und Kunden der Deutschen Bank Region Wuppertal/Sauerland eine bedächtige Rede zum Jahreswechsel.
Der Mordanschlag auf die Redaktion des französischen Magazins Charlie Hebdo, die anti-islamischen Pegida-Demonstrationen ausgerechnet in Dresden, wo es kaum Moslems und nur noch wenige organisierte Christen gebe, der schmale Grat zwischen Krieg und Frieden in der Ukraine ließen Jung anders auf Wuppertal blicken. „In unserer Stadt leben Menschen aus 152 Nationen friedlich miteinander. 35 Prozent unserer Einwohner haben Wurzeln im Ausland. Wenn wir diese Menschen hinauswerfen würden, könnten wir Wuppertal zumachen“, sagte er mit Blick auf die Diskussion über Asylpolitik und eine vermeintliche Islamisierung Deutschlands. „Wir brauchen Zuwanderung für unseren Wohlstand. Und ich bin froh, dass wir in Wuppertal diese Stimmung haben.“
Zuvor hatte Kai Giesel, Sprecher der Geschäftsführung der Deutschen Bank in der Region Wuppertal, Rück- und Ausblick auf die Entwicklung des Unternehmens gehalten. 2014 sei kein einfaches Jahr gewesen, sagte Giesel. Zinsen auf einem historisch niedrigen Niveau machten Kreditinstituten wirtschaftlich erfolgreiches Arbeiten schwer. Dennoch habe die Bank ihre Marktposition in Deutschland ausgebaut. Für 2015 erwartet Giesel die Fortsetzung der Niedrigzinspolitik. Gleichzeitig rechnet er mit einem weiter schwachen Euro, der auch dem Auslandsgeschäft der Banken nutzt.
Trotz der vielen politischen Krisenherde zum Beispiel in Europa sieht Stephan Leithner vom Vorstand der Deutschen Bank die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt „vorsichtig, aber nicht pessimistisch“. Während er den USA ein Wachstum von drei bis 3,5 Prozent zutraut, rechnet er damit, dass sich Deutschland mit seiner Wachstumsrate an Europa anpasst und etwa ein Prozent erreicht.
Leithner geht auch davon aus, dass die Zinsen niedrig bleiben, um eine Rezession zu vermeiden und dass der Euro sich spätestens im Jahr 2017 dem Wert des Dollars angeglichen haben wird. Gestern lag der Wechselkurs knapp unter 1,18 Dollar für einen Euro.