Edition Köndgen Buchveröffentlichung: Die Geschichte der „Feuerswehren“

Edition Köndgen veröffentlicht Buch über das Entstehen der Freiwilligen Feuerwehren.

Foto: S. Fries

Wuppertal. „Da schrie das Volk zu Mose, und Mose bat den Herrn. Da verschwand das Feuer.“ Diese Worte aus dem 4. Buch Mose sagte der „Feuerbesprecher“ von einem erhöhten Ort, auf dem er den gesamten Brand übersehen konnte, während er auf eine Pfanne mit glühenden Kohlen Wasser goss und hoffte, so des Flammenmeers Herr zu werden. Eine mittelalterliche Methode, die sich begreiflicherweise nicht durchsetzte.

Und obwohl man durch Selbstentzündung entstandenes Feuer als himmlische Strafe für irdische Sünden ansah, kümmerte man sich auch im Mittelalter schon um handfestere Methoden, Feuersbrünsten effektiver zu begegnen.

Das schildert der Ronsdorfer Fachautor Bernd-Dietrich Rassek in seinem neuen Buch „Feuerswehren — Das Entstehen der Freiwilligen Feuerwehr“ der Edition Köndgen, das Verleger Thomas Helbig und Verlagsmanagerin Sandra Balcke gestern in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorf vorstellten.

Historische Dekoration war eine Fahne, die davon kündete, dass die Freiwillige Bürger Feuerwehr Barmen 1745 gegründet worden ist und damit wohl die älteste ihrer Art sein dürfte. Sie war beim Umbau eines früheren Gebäudes der Berufsfeuerwehr in einem Hohlraum entdeckt worden.

Dass die Barmer großen Bedarf an einem funktionierenden Feuerschutz hatten, wird unter anderem mit den Garnbleichern und den in leicht entzündbaren Holzkisten aufbewahrten Materialien erklärt. In „Feuerswehren“ sind Dokumente zu sehen, mit denen aufgefordert wurde: „Daß den Hunden und Katzen keine brennenden Lunthen und Spehne an die Schwänze gehänget“ wurden, oder „den nistenden Schwalben angezündete Schwämme angebunden oder andere Muthwillen verübet werden“ sollten.

Rassek schlägt einen unterhaltsamen Bogen über die Zeit vom Mittelalter über 1851, als aus dem Pompier-Corps die Feuerwehr wurde.