Wuppertal Ein Bürgerbüro für Elberfeld

Drei Bezirksvertretungen beantragen eine Außenstelle des Meldeamtes am Neumarkt.

Im Elberfelder Verwaltungshaus sollen Bürger an einem Tag pro Woche ihre Anliegen klären können.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Elberfeld soll wieder eine Außenstelle des Einwohnermeldeamtes bekommen. Der Wunsch ist nicht neu, wird jetzt aber noch einmal in die Politik gebracht: In einem gemeinsamen Antrag fordern die Bezirksbürgermeisterinnen Gabriela Ebert (SPD/Uellendahl-Katernberg), Ingelore Ockel (CDU/Elberfeld-West) und Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD/Elberfeld) die Einrichtung eines Bürgerbüros im Verwaltungshaus am Elberfelder Neumarkt. Dort gab es bereits eine Dependance in der Vergangenheit, die aber vor mehr als 15 Jahren Sparzwängen zum Opfer fiel. Diese dürften auch jetzt die Wiedereinrichtung erschweren.

An einem Tag soll ein Raum im Verwaltungshaus besetzt sein

Doch für die Bezirksvertretungen ist die Sache klar, nicht nur für die Elberfelder. „Da sind sich alle zehn einig“, sagt Eberhard Hasenclever (SPD), Bezirksbürgermeister von Langerfeld-Beyenburg. Die Spitzen der Stadtteilparlamente haben ihre Zusammenarbeit konzentriert. Gemeinsam sei mit dem Büro von Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) auch eine Liste darüber erarbeitet worden, wie die Bezirke gestärkt werden können, sagt Vitenius. Ein wichtiger Punkt: Die Einrichtung eines Bürgerbüros für Elberfeld. Dass drei Bezirke keines haben, sei unmöglich.

„Das ist ein riesiges Einzugsgebiet“, sagt der Elberfelder Bezirksbürgermeister. Und aktuell müssten Bewohner des Katernbergs, des Dönbergs oder des Briller Viertels entweder zum Einwohnermeldeamt nach Barmen oder in eins der Bürgerbüros in den anderen Stadtteilen. „Es geht nur um einen Tag in der Woche“, sagt Vitenius. An dem soll ein Raum im Verwaltungshaus, dem alten Elberfelder Rathaus, besetzt sein. Bei Bedarf könne man das Angebot noch anpassen. „Aber mit einem Tag haben schon einmal einen Fuß in der Tür.“ Mit zwei Personalstellen rechnet der Bezirksbürgermeister. „Eine Stelle ist ja schon vorhanden.“ Andrea Schröder, Geschäftsführerin der BV Elberfeld, könnte diese Aufgabe seiner Meinung nach übernehmen.

Stadt: Der Stellenplan gibt
das Personal nicht her

Dass Elberfeld vor Jahren sein Bürgerbüro verloren hat, wurmt immer noch viele. Nicht nur die, die immer noch vom Rathaus statt vom Verwaltungshaus sprechen. In der BV Uellendahl-Katernberg kam der Antrag bereits zur Abstimmung — einstimmig wurde er angenommen. Was 2004 weggenommen wurde, bekäme man so wieder zurück, hatte eingangs Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert erklärt. Auch ihre Kollegin Ingelore Ockel verwies gegenüber der WZ auf die Notwendigkeit einer eigenen Zweigstelle für Elberfeld.

Stadtkämmerer Johannes Slawig dämpft allerdings die Erwartungen. Aus Verwaltungssicht habe sich wenig gegenüber der Situation, die damals zur Schließung führte, geändert. Wuppertal muss immer noch sparen. Vor allem personell sieht er wenig Chancen, mindestens zwei Mitarbeiter zur Verfügung stellen zu können. „Die müssten wir dann an anderer Stelle wegnehmen.“ Das klinge bei einem Gesamtstellenplan der Stadt von gut 4000 Stellen erst einmal nach wenig. „Aber wo sollen wir sie abziehen?“ Auch andere Bereiche klagten. Zudem sei der Stellenplan gerade erst durch die Politik verabschiedet worden.

Vor allem will Slawig eins nicht: Die Zentrale am Steinweg schwächen. Die Situation dort habe sich nach viel Kritik über lange Wartezeiten und Terminknappheit entspannt. „Es läuft“, sagt auch Stephan Friedrich, Büroleiter von Slawig. 51,90 Vollzeitkräfte — durch Teilzeit verteilt auf mehr Köpfe — stehen für das Einwohnermeldeamt zur Verfügung. Davon sind aktuell rechnerisch drei Vollzeitkräfte für die Bürgerbüros Ronsdorf, Cronenberg, Vohwinkel und Langerfeld vorgesehen, die jeweils einmal pro Woche geöffnet sind. Spielraum bleibe da kaum, Verschiebungen würden an anderer Stelle zu Engpässen führen.

Dass Elberfelder aktuell längere Wege entweder nach Barmen oder in eins der Bürgerbüros zurücklegen müssten, sieht Johannes Slawig als vertretbar an. Zumal man nicht regelmäßig dorthin müsse. Ausbauen will die Stadt bekanntlich auch das Online-Angebot. Viele Anfragen ließen sich zudem telefonisch erledigen, ergänzt Friedrich, der zudem darauf hinweist, dass die Bürgerbüros alle Aufgaben abdecken, die auch die Zentrale am Steinweg erfüllt.