Schwimmen Schwimmoper war ein Hexenkessel

Wuppertal · A-Jugend-Mädchen der SG Bayer holen bei Mannschafts-DM trotz Handicaps die Bronzemedaille.

 Die weibliche A-Jugend der SG Bayer mit Christina Wenath, Pia Hüffken, Vivien Selling, Lara Grunefeld, Maya Brüntrup, Pia Delkeskamp, Lea Kebrle und Lynn Henke (v.l.) lieferte mit Platz drei das beste Ergebnis aus heimischer Sicht. Bis zum vorletzten Wettkampf hatten die Mädchen sogar noch in Führung gelegen, doch dann zogen Leipzig und Neukölln noch vorbei.

Die weibliche A-Jugend der SG Bayer mit Christina Wenath, Pia Hüffken, Vivien Selling, Lara Grunefeld, Maya Brüntrup, Pia Delkeskamp, Lea Kebrle und Lynn Henke (v.l.) lieferte mit Platz drei das beste Ergebnis aus heimischer Sicht. Bis zum vorletzten Wettkampf hatten die Mädchen sogar noch in Führung gelegen, doch dann zogen Leipzig und Neukölln noch vorbei.

Foto: Peter Kuhne/Peter Kuhne

Als einmaliger Wettkampfort konnte die Schwimmoper am Wochenende mal wieder glänzen. „Wer nicht dabei gewesen ist, kann sich die Stimmung nicht vorstellen“, schwärmte Simone Osygus, Geschäftsführerin der Schwimmabteilung des SV Bayer Wuppertal, die wieder einmal Ausrichter des Bundesfinales der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Jugend (DMSJ) gewesen ist. Rund 500 Schwimmer aus ganz Deutschland von der D- bis zur A-Jugend und mindestens ebenso viele Angehörige und Zuschauer machten die Arena auf dem Johannisberg bei den spannenden Staffelrennen zu einem Hexenkessel mit unbeschreiblicher Lautstärke, wenn sie ihre jeweiligen Teams anfeuerten. Dass es aus Sicht von Veranstalter SV Bayer ein auch sportlich gelungenes Wochenende wurde, dafür sorgte vor allem die weibliche A-Jugend, die mit dem besten Vorkampfergebnis angetreten war und am Ende Bronze ergatterte.

„Schade. Bis zu der Schmetterlingsstaffel als vierte von fünf Disziplinen haben die Mädchen sogar noch deutlich vorn gelegen“, sagte Simone Osygus und haderte ein bisschen mit dem Verletzungspech oder krankheitsbedingten Ausfällen, die alle vier qualifizierten Bayer-Mannschaften (daneben noch männliche B-Jugend und C-Jugend männlich und weiblich) gebeutelt hatten. In diesem Fall musste Schmetterlingsspezialistin Lynn Henke für diese Strecke und die abschließende Lagenstaffel passen. Sonst hätten die Mädchen aus Wuppertal und Uerdingen ihren Neun-Sekunden-Vorsprung nach Freistil, Brust und Rücken möglicherweise ins Ziel gebracht. Maya Brüntrup, die für Henke ins Schmetterlingsrennen geschickt wurde, schlug sich zwar sehr gut, insbesondere weil es ihr erster Wettkampf nach einer Verletzungspause war, doch ein paar Sekündchen fehlten ihr zur Leistung, die von Henke zu erwarten gewesen wäre.

Besonders auf der Bruststrecke hatten die A-Mädchen der SG Bayer zuvor glänzen können, gewannen sowohl die Staffel als auch das Einzelrennen, in das jedes teilnehmende Team jeweils seine Schnellste Schwimmerin schickte. In diesem Fall war das Vivien Selling, die als Jungjahrgang in guten 1:11,86 Minuten nach 100 Meter Brust als Erste angeschlagen hatte. Sie wurde übrigens auch in den Einzelrennen Freistil (3. von 6)., Rücken (3., hier gewann die SG Bayer ebenfalls die Staffel) und Lagen (3.) eingesetzt. Selling wäre auch die Schmetterlingsstaffel geschwommen, verzichtete darauf aber wegen Rückenproblemen.

Männliches Pendant bei der B-Jugend war Jannik Steffens, der als 15-Jähriger ebenfalls bereits der ersten Trainingsgruppe der SG Bayer angehört. Er absolvierte die Einzelstrecken Freistil (3. von 6), Brust (5.), Rücken (6.) und Schmetterling (4.), konnte aber nicht verhindern, dass die Jungs nur den sechsten Platz der sechs qualifizierten Teams erreichten. Hier machte sich der Ausfall von Malte Prüfert und eines weiteren Schwimmers aus Uerdingen negativ bemerkbar.

„Alle haben super Leistungen gebracht, mehr war gegen die Konkurrenz einfach nicht drin“, sagte Bayer-Cheftrainer Michael Bryja und bezog in sein Lob auch die C-Jugendlichen der SG Bayer ein, die sich sowohl bei den Mädchen als auch den Jungs qualifiziert hatten. Ein Beispiel: Die A-Jugend-Mädchen hatten ihre Vorkampfzeit um zwölf Sekunden verbessert, doch andere Teams steigerten sich eben auch. Insgesamt war eine Dominanz des Nachwuchses aus Ostdeutschland zu spüren. Aus NRW hielten neben SG Bayer noch Essen und Dortmund dagegen.

Cheftrainer Michael Bryja hofft nun, dass alle Schwimmer bis zu den Bundesliga-Finals am Wochenende (Frauen, 2. Liga in Essen, Männer 1. Liga in Wiesbaden) fit werden, beziehungsweise gesund bleiben. Die tolle Atmosphäre aus der Schwimmoper nimmt er mit.

(gh)