Sportler der Woche Tomas und Tomas machten ihre Sache gut

BHC-Spieler Mrkva und Babak können mit Leistungen bei Handball-EM zufrieden sein.

 Matej Hrstic (l) und Marko Mamic aus Kroatien nehmen Tomas Babak vom BHC in die Zange.

Matej Hrstic (l) und Marko Mamic aus Kroatien nehmen Tomas Babak vom BHC in die Zange.

Foto: dpa/Ronald Zak

Tomas Mrkva und Tomas Babak haben die Farben des Bergischen HC für Tschechien vertreten. Beide konnten Akzente setzen, auch wenn ihr Team in der Hauptrunde ohne Punkt blieb.

Erstaunt machte Tomas Mrkva große Augen. „Wirklich? Das hatte ich jetzt so nicht auf dem Schirm“, sagte der Torhüter des Bergischen HC, als ihn unsere Zeitung in Wien mit der Tatsache konfrontierte, dass sein Mannschaftskollege Tomas Babak bei der EM mit 22 Treffern drittbester Torschütze der tschechischen Nationalmannschaft geworden ist. „Tomas hat seine Rolle im Team. Er wird viel benötigt und macht die Sache gut“, meinte Mrkva.

Besonders gut gegen Deutschland, da gelangen Babak am Mittwoch Abend gleich fünf Treffer. Dennoch ging das Spiel mit 22:26 verloren, weshalb die Tschechen das Turnier mit 4:12-Punkten auf Platz zwölf beendeten. „Natürlich sind wir in der Hauptrunde ohne Punkt geblieben, aber wir sind weiter gekommen als eigentlich bessere Teams wie Frankreich oder Dänemark. Tschechien ist im Handball eben nicht so stark“, erklärte Babak.

Nun wird den Tschechen ja öfter eine leicht melancholische Art nachgesagt und so war der 26-Jährige trotz seiner Trefferquote von 52 Prozent nicht ganz mit sich zufrieden. „In der Vorrunde lief es noch gut, die Hauptrunde aber habe ich mir anders vorgestellt.“ Meist war das tschechische Team auf Augenhöhe mit seinen Gegnern, stand am Ende dann doch stets mit leeren Händen da. „Viele von uns spielen in der Heimat in Vereinen oder in der 2. Liga Deutschlands. Da fehlt es an Erfahrung, wenn es in den Spielen eng wird“, erklärte Babak.

Der rechte Rückraumspieler hofft wie sein Vereinskamerad Tomas Mrkva, dass die EM hilft, mittelfristig konkurrenzfähiger zu werden. Mrkva begrüßt die Aufstockung des Turniers auf 24 Teams. „Das macht es etwas einfacher, sich zu qualifizieren. Wir sind froh, hier lernen zu können, denn eine EM ist das schwerste Turnier der Welt. Wir müssen es für unsere Entwicklung nutzen“, sagte der 31-Jährige.

Mrkva kam auf eine Fangquote von 25 Prozent und konnte dabei vier der gegen ihn ausgeführten zwölf Siebenmeter parieren. Noch stand er etwas im Schatten von Kollege Martin Galia, doch schon bald dürfte Mrkva den fast 41-Jährigen als Nummer eins ablösen. An seinem Geburtstag aber ließ Nationaltrainer Jan Filip den Schlussmann des BHC am 20. Januar gegen Kroatien 60 Minuten auf der „Platte“, und Mrkva wurde in der vollbesetzten Wiener Stadthalle mit zwölf Paraden als Spieler der Partie ausgezeichnet. „Die Auszeichnung freut mich, aber gerne hätte ich sie gegen einen Sieg getauscht. Nur mit einem Sieg wäre mein Geburtstag wirklich perfekt gewesen“, meinte Mrkva nach dem äußerst unglücklichen 21:22.

Ein klein wenig gefeiert wurde das Wiegenfest dann doch. „Wir sind mit der ganzen Mannschaft essen gegangen und ein Bierchen durfte auch getrunken werden.“ Mrkva aber glaubt, dass der Deutsche-Handball-Bund bald von der Arbeit des BHC profitieren wird. „Christopher Rudeck wurde ja schon eingeladen, er dürfte in Zukunft erneut nominiert werden. Zudem können es Lukas Stutzke sowie Alexander Weck schaffen, die beiden entwickeln sich prächtig.“