WSW: "Wir sitzen doch alle im selben Bus" Busfahrer bringen Kampagne ins Rollen
Wuppertal. Die Beziehung zwischen den Busfahrern und ihren Fahrgästen ist verfahren. Jede Unpünktlichkeit und jedes grimmige Gesicht der einen kommt bei den anderen nicht gut an. „Dabei kommt keiner von uns absichtlich zu spät“, betont Roswitha Klaas.
Gemeinsam mit ihren Kollegen, die jeden Tag rund 240 000 Kunden durch die Stadt chauffieren, hat sie die Initiative für ein besseres Miteinander ergriffen. „Wir möchten mit den Kunden ins Gespräch kommen, damit beide Seiten künftig mehr Verständnis haben“, sagt Iris Neumann-Traute.
Die WSW-Mitarbeiter möchten erfahren, was ihren Gästen wichtig ist. Deshalb haben sie an 50 Bushaltestellen und zahlreichen Fahrzeugen Klebezettel angebracht, auf denen die Kunden Kritik und Lob hinterlassen können. „Wir erhoffen uns auch Positives, wir rechnen aber durchaus mit Klagen. Doch daraus können wir nur lernen“, versichert Teamleiter Dennis Kayouf. In den Bussen sind Betreuer an Bord, die die Botschaften während der Fahrt gegen unbeschriebene Blätter austauschen. „Die Haltestellen fahren wir einmal am Tag an und sammeln dort die Nachrichten ein“, berichtet Dennis Kayouf.
Einige Tage soll das Projekt noch rollen. „Die Dauer machen wir davon abhängig, wie die Kunden es annehmen“, sagt WSW-Geschäftsführer Ulrich Jaeger. Er unterstützt die Kampagne der Fahrer. „Sie sind vor anderthalb Jahren auf mich zugekommen mit dem Wunsch, etwas zu ändern. Wir sind gut unterwegs, doch die Wahrnehmung ist eine andere.“