Auszeichnung Carsten Gerhardt erhält den Rheinlandtaler
Der Gründer der Wuppertalbewegung wurde am Dienstag im Rathaus vom LVR geehrt.
Die Nordbahntrasse ist etwas Besonderes. Etwas, das in Wuppertal strahlt und ebenso über die Grenzen hinaus. Das wurde am Dienstag wieder deutlich, als Carsten Gerhardt den Rheinlandtaler vom Landschaftsverband Rheinland im Rathaus überreicht bekommen hat.
Damit wurde er vor allem für sein ehrenamtliches Engagement und seine Verdienste um den Erhalt der Kulturlandschaft gewürdigt. Karin Schmitt-Promny, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, stellte die Nordbahntrasse vor etwa 40 geladenen Gästen im Ratssaal des Barmer Rathauses in eine Reihe von Landmarken, die zur „Einzigartigkeit von Landschaften beitragen“, die „Auslöser für die Entstehung eines Heimatgefühls“ seien und „verantwortlich für die Ausprägung unserer regionalen Identität“.
Gerhardt — stellvertretend für seine Mitstreiter — sei ein Beispiel für ehrenamtliches Engagement, das helfe, der „Vereinheitlichung und damit Beliebigkeit und Austauschbarkeit von Siedlungs- und Landschaftsbildern vorzubeugen“. Denn die Pflege von Kulturlandschaften sei nicht nur politische Aufgabe, sondern eine der gesamten Gesellschaft. Dafür brauche es Menschen wie Gerhardt und die 3500 Mitglieder seines Vereins, der Wuppertalbewegung.
Schmitt-Promny betonte, wie sehr sich die Wuppertaler mit der Trasse identifizierten und mit dem Verein, dessen Name Programm geworden sei. Beides sei „untrennbar mit Ihnen und Ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern verbunden“ — denn „mit der Nordbahntrasse haben Sie ein Stück Wuppertaler Geschichte geschrieben“, betonte Schmitt-Promny die Relevanz des Erreichten.
Das unterstrich Oberbürgermeister Andreas Mucke in der Begrüßungsrede zuvor — und hob vor allem das Verhältnis der Wuppertaler zu der Nordbahntrasse hervor. „Die Wuppertaler lieben ihre Nordbahntrasse“, sagte der OB. „Sie nutzen sie bei jedem Wetter.“ Für alle sei etwas dabei — „nur nicht für Autos.“ Schmitt-Promny vermutete in ihrer Laudatio bereits, dass Gerhardt in seiner „ihm eigenen Bescheidenheit“ die Gemeinschaft seiner Mitstreiter hervorheben wird. Dass er aber dann durch die Reihen des Ratssaals gehen sollte, um jedem geladenen Gast einzeln zu danken, dürfte sie überrascht haben.
Gerhardt lief zu jedem Gast einzeln, nannte vor allen anderen dessen Verdienst, Engagement und Aufgabenfeld, streute Anekdoten und viele Dankeschöns ein, statt eine traditionelle Dankesrede am Rednerpult zu halten. Mit dabei waren auch seine Eltern und seine Tochter. „Ich darf die Ehrung entgegennehmen“, sagte er abschließend, „ihr seid die, die sie verdient haben“.
Außer dem Blick zurück wagten Schmitt-Promny und Mucke auch den Blick nach vorne — zur Schwarzbachtrasse. Die werde mit Sicherheit etwas Besonderes, sagte Schmitt-Promny. Sie habe keine Zweifel, dass sie „ein Erfolgsprojekt für Wuppertal werden wird“. Das deutete auch Mucke an, der positive Signale aus Düsseldorf habe. Er gehe von einem Baubeginn im kommenden Jahr aus.