„Die Verständigung klappt“
David Plank ist gehörlos und arbeitet seit sieben Jahren bei den Stadtwerken. Außerdem ist er als Fußballer erfolgreich.
Am Anfang musste sich David Plank (25) ganz schön umstellen. An seinem Arbeitsplatz war er unter lauter hörenden Kollegen: „Das war für mich völlig neu. Ich war lange an der Gehörlosenschule und viel mit gehörlosen Freunden zusammen. Ich musste mich erst daran gewöhnen.“ Das hat er längst und fühlt sich sehr wohl bei den Stadtwerken.
Der sympathische junge Mann mit strahlenden blauen Augen lässt den Dolmetscher nur Gutes über die Arbeit aus der Gebärdensprache in die Lautsprache übertragen: „Ich war hier herzlich willkommen“, betont er. Seine Kollegen gäben sich viel Mühe.
2010 hat er bei den Stadtwerken die Ausbildung zum Bürokaufmann begonnen. In der Ausbildungsgruppe hätten sie damals erst einmal ein paar Gebärden gelernt, um sich mit ihm zu verständigen. Heute arbeitet er in der Abteilung Mahnwesen. „Ich habe Spaß, daran, am Computer zu arbeiten“, sagt er. „Ich mag es, Zahlen zu prüfen und konzentriert zu arbeiten.“
Telefonate mit säumigen Kunden übernehmen die Kollegen, er schreibt Mails. Die Verständigung mit den Kollegen funktioniere gut: „Sie kennen mich inzwischen gut, sie unterstützen mich, indem sie langsam und deutlich sprechen.“ Denn er kann auch von den Lippen ablesen. Manches schreiben sie sich in Mails. „Bei wichtigen Teambesprechungen ist ein Dolmetscher dabei, damit ich alles verstehe.“ Inzwischen wüssten die Kollegen auch einige Begriffe als Gebärden und „sie lernen immer noch dazu“.
In seiner Freizeit nimmt der Fußball einen großen Raum ein. Drei bis vier mal pro Woche trainiert David Plank, dazu kommen Spiele am Wochenende. Denn er kickt seit Kindertagen, heute ist er Mittelfeldspieler und Stürmer bei den Gehörlosen Sportfreunden Dönberg, die ihn erst kürzlich angeworben haben. Derzeit ist seine Mannschaft Vizemeister in NRW. Damit haben sie die Chance, im nächsten Jahr Deutscher Meister zu werden. Aber David Plank hat auch Aussichten auf den Weltmeistertitel, denn er spielt in der Gehörlosen-Nationalmannschaft. Mit ihr wurde er 2016 Vizeweltmeister.
Die Kontakte durch die Nationalmannschaft helfen ihm auch bei einem weiteren Hobby: Er reist gern. Im März war er in Tansania, im Dezember will er mit seiner Freundin und einigen Freunden nach Thailand und Vietnam. Die Reisen stellt er selbst zusammen, unterwegs treffen sie auch Gehörlose. Afrika und die afrikanische Kultur haben ihn sehr fasziniert. Er hat aber auch festgestellt, dass Gehörlose in Tansania wenig Bildungsmöglichkeiten haben. „Es ist schwer für Afrikaner.“ Die Verständigung mit Gehörlosen in anderen Ländern funktioniert übrigens mit der internationalen Gebärdensprache, die in etwa der englischen entspreche. „Die habe ich mir abgeguckt“, erklärt David Plank.