Castro kommt als "Großer Bruder"
Der Fußballprofi mit Wuppertaler Wurzeln besuchte das Projekt Mitternachtssport in der Sporthalle Gathe.
Wuppertal. Richtig voll wurde es am Samstagabend in der Sporthalle an der Gathe, denn viele Jugendliche, aber auch deren Eltern, wollten den in Wuppertal geborenen und aufgewachsenen Bundesliga-Profi Gonzalo Castro sehen, der bei Mitternachtssport als „Großer Bruder“ für den Stützpunkt Wuppertal vorgestellt wurde. Mitternachtssport wurde vor acht Jahren von dem Berliner Sozialarbeiter Ismail Öner gegründet.
„Wir wollten den Jugendlichen eine Anlaufstelle bieten, weg von Rivalität und Vorurteilen, hin zum Fairplay beim Fußball“, sagt Öner. Er suchte Identifikationsfiguren wie Jerome Boateng, Änis Ben-Hatira und einige andere, die sich als „Große Brüder“ in das Projekt einbringen. Seit dem Sommer gibt es Mitternachtssport auch in Wuppertal, etwa alle zwei Wochen spielen Mannschaften wie die Südstadtkickers Fußball. Seit Samstag mit der Unterstützung von Gonzalo Castro.
Castro, der als Kind beim Post SV Wuppertal, Viktoria Rott und dem SV Bayer spielte, aber schon im Alter von knapp elf Jahren zu Bayer Leverkusen wechselte, hat mittlerweile in mehr als zehn Bundesliga-Jahren bereits fast 300 Bundesliga-Spiele absolviert und gehört zur „Goldenen Generation“, die 2009 U 21-Europameister wurde. Im Sommer schlug er mit dem Wechsel zu Borussia Dortmund ein neues spannende Kapitel seiner Karriere auf.
„Ich wäre als Jugendlicher froh gewesen, wenn wir eine Halle zum Kicken gehabt hätten, so etwas gab es früher nicht. Wir haben auf Asche- und Bolzplätzen gespielt. Deshalb war es eine einfache Entscheidung für mich „Großer Bruder“ zu werden. Der Kontakt zu Ismail Öner kam über einen meiner besten Freunde, Änis Ben-Hatira, zustande“, sagt Castro, der zwar nicht mehr in Wuppertal lebt, aber immer mal wieder Freunde und Verwandte in seiner Heimatstadt besucht. Auch wenn diese Besuche zuletzt seltener geworden sind.
Viele der jugendlichen Kicker waren begeistert von dem Auftritt des Bundesligakickers und machten, während Castro interviewt wurde, zahllose Selfies mit dem Star, die sie gleich kichernd ihren Freunden zeigten.
„Fußball motiviert und kann emotionalen Halt geben“, sagt Castro. Und das ist ja eines der wichtigsten Ziele des Mitternachtssports.