Zuerst habe sie gar nicht vorgehabt, teilzunehmen, aber ihr Mathematiklehrer konnte sie schlussendlich doch für den Wettbewerb begeistern. Dass sie so gut abschneidet, habe sie gar nicht geplant gehabt, sie hätte sich im guten Mittelbereich eingeschätzt. Doch letztendlich erreichte sie 130 von 150 Punkten bei einem Durchschnitt von 79,2 Punkten in ihrer Altersklasse.
So lief es auch bei Julian Kuhlen (16), der bundesweit den ersten Platz erreichte. Vorab habe er gedacht, dass ihn die „zwei, drei Stunden rumsitzen“ langweilen würden, doch er war überrascht, wie viel Logik er bei den Aufgaben anwenden musste. Auch er erzählt: „Ich dachte nicht, dass ich so gut abschneide.“ Aber mit insgesamt 140 Punkten erreichte er weit mehr Punkte als den Durchschnitt von 61,6 Punkten in seiner Altersklasse. Und nicht nur das: die Punkte werden beim Känguruwettbewerb in verschiedene Kategorien eingeteilt, nach denen die Preise vergeben werden. Die Grenze zum besten Level liegt in Julians Altersklasse bei 128,75 Punkten – deutlich unter seinem Ergebnis. Logik liegt Julian offenbar, das sagt er auch über sich selbst. In seiner Freizeit bringt er sich nicht nur das Programmieren, sondern auch die Regeln und Zeichen der japanischen Sprache bei. Nebenbei spielt er auch seit sechs Jahren Klavier. Schulleiterin Britta Norpoth erzählt begeistert davon, wie gerne sie Julian auf dem Klavier in der Schule spielen hört.
Auch Pauline ist vielseitig interessiert: Neben Mathematik mag sie auch Kunst sehr gerne und ihr gefällt es in der Schule besonders gut, weil sie dort auch Kunsttheorie lernen kann. Im Winter ist sie von der siebten in die achte Klasse gesprungen – seitdem findet sie den Unterrichtsstoff in ihren Fächern auch interessanter. Auf ihrer alten Schule war ihr oft langweilig.
Beide werden von ihrem Mathematiklehrer gefördert. Bevor Pauline die Klassenstufe gewechselt hat, durfte sie immer das nächste Thema vorarbeiten und dann ihrer Klasse vorstellen. Das einzige, was sie an Mathe manchmal nervt, ist das viele ausführliche Aufschreiben der Rechenwege – das meiste kann sie im Kopf rechnen. Julian bekommt bei einem neuen Thema vorab Arbeitsblätter, mit denen er sich den Unterrichtsstoff selbst erarbeiten kann.
Pauline findet es „cool, dass die Klassen so klein sind“. Dadurch kann eben auf alle Schüler geachtet werden. Julian stimmt ihr zu und erklärt weiter, dass sich dadurch eine richtige Gemeinschaft entwickelt habe, in der sich jeder kennt. Pauline betont, wie nett alle Kinder in ihrer neuen Klasse sind. Beim Känguru-Wettbewerb wird sie nächstes Jahr wohl nicht noch einmal teilnehmen. Doch nicht, weil sie es nicht möchte – nächstes Jahr werde sie eine Zeit lang in Amerika leben.