Gut für Wuppertal CaVeJM: Offene Bühne sucht Unterstützer

Wuppertal · Im Obergeschoss der Citykirche geben 15 aktive Jugendliche den Ton an.

Der pädagogische Leiter Marc Petschke an der Gitarre.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Wenn man die Zahl liest, kann man es kaum glauben. Seit 1838, also über 180 Jahre, ist der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) in unserer Stadt aktiv und hat von seiner Attraktivität nichts verloren. Er leistet einen großen Beitrag in der Kinder- und Jugendarbeit und bietet ihnen einen Ort, an dem sie ihre Ideen umsetzen können. Mit einer Unterbrechung ist der Verein wieder seit 1954 an der Calvinstraße ansässig.

Marc Petschke ist hier seit 2011 der Pädagogische Leiter. „Wir haben ein großes Angebot für Kinder und Jugendliche. Ab sechs Jahren können die Jüngsten zu uns kommen.“ Wichtig ist ihm bei seiner Arbeit, dass die jungen Besucher nicht ein ausgefeiltes Angebot vorgesetzt bekommen, das nur konsumiert werden muss. „Wir bieten ihnen die Möglichkeit, ihre Ideen und Wünsche umzusetzen. Dabei geben wir natürlich gerne Hilfestellung“.

Aus dieser Eigeninitiative heraus ist auch vor zwei Jahren die Idee des „CaVeJM“ entstanden – eine „Open-Stage-Veranstaltung, bei der vier mal im Jahr Musiker, Poetry Slammer, Chöre, Autoren oder andere Bühnentalente auftreten können. Hauptinitiatorinnen sind Laure Droste und Janina Stolpmann. Die Veranstaltung findet in den restaurierten und neu eröffneten Räumen im Obergeschoss der Citykirche statt und wird jeweils durch einen besonderen Künstler begleitet. Featured Artist war bei der Eröffnung Leon Mucke, auch Jan Röttger war hier zu Gast. 

Etwa 15 Jugendliche sind heute im Team aktiv. Damit sie ihre Ideen weiterhin umsetzen können und sie dafür eine besserer Ausstattung haben, wurde die Spendenaktion bei „Gut für Wuppertal“ ins Leben gerufen, denn der Eintritt ist natürlich kostenlos und alle arbeiten ehrenamtlich. Zwischen 16 und 25 Jahren sind die Besucher, die sich mit dem neuen Getränk, dem „Hallöchen“ begrüßen können.

Aktiv ist der CVJM nicht nur in seinen eigenen Räumen. Über Pfingsten ging es wieder ins Zeltlager. Auf Burg Drachenzahn konnten die acht- bis 14-jährigen Teilnehmer auf den Spuren von König Arthur wandeln, verbunden mit zahlreichen Attraktionen wie Brotbacken, einer Ritterolympiade oder einer Nachtwanderung.

„Wichtig ist uns auch die Medienarbeit und ein aufmerksamer Umgang damit“, erzählt Petschke. Videoprojekte werden realisiert, beim „Musikwohnzimmer“ werden Künstler aus der Region interviewt und die Interviews ins Netz gestellt.

Auch das „Mädchenprojekt“ läuft weiter und ist nun in die Strukturförderung des Landes NRW übernommen. Es bietet Mädchen und jungen Frauen eine Anlaufstelle und einen geschützten Ort, ist dabei offen und flexibel. Auch sie organisieren sich selber. „Das fehlt doch überall in der Stadt, eine Möglichkeit für junge Menschen, sich zu treffen, oder sich einfach irgendwo hinzusetzen, ohne konsumieren zu müssen“, findet Petschke.

Er freut sich, dass die Angebote des CVJM so gut angenommen werden, von der Jungschar bis zu den jungen Erwachsenen, über Landes- und Sprachgrenzen hinaus. Das zeige sich nicht zuletzt im „Flüchtlingsprojekt“, bei dem unter dem Motto „Meine neue Stadt“ betroffene Kinder ins Vereinsleben eingebunden werden, denn alle seien beim CVJM willkommen.