CDU fordert mehr Einsatz für Cronenberg
Die Stadt solle endlich die Denkmalsatzung und ein Konzept für die Ortsmitte auf den Weg bringen.
Cronenberg. „Wir haben bewusst diesen Zeitpunkt gewählt“, betont Michael-Georg von Wenczowiski (CDU), stellvertretender Bürgermeister für Cronenberg. Er tritt mit Günter Groß, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Cronenberg, und Klaus Ditgens, Vorsitzender CDU-Cronenberg, an die Öffentlichkeit, um die Stadt zum Handeln aufzufordern. Cronenberg brauche endlich die lang versprochene Denkmalbereichssatzung und ein Konzept für die Ortsmitte.
Jetzt, da sich ein Ende der Umbaumaßnahmen am Döppersberg abzeichne, würden neue mögliche Leuchtturmprojekte diskutiert — Seilbahn, Bundesgartenschau und nun auch der Kauf des Bahnhofsgebäudes.
Daher wollten sie jetzt an die Belange der Stadtteile erinnern — denn sie hätten sich mit Rücksicht auf den Umbau des Döppersbergs lange mit Forderungen zurückgehalten. Angesichts neuer teurer Projekte „stellt sich die Frage, ob Cronenberg vergessen wurde oder ob man die Stadtteile abhängen will“, gibt von Wenczowsky seiner Verärgerung Ausdruck.
Seit Jahren warte der Stadtteil auf die Denkmalbereichssatzung, sei immer wieder vertröstet worden. Das 2003 erarbeitete Konzept für die Entwicklung des Ortskerns mit einem Verkehrsgutachten sei heute längst veraltet — und das dafür ausgegebene Geld von Heimat- und Bürgerverein und Stadt verloren. „Wir brauchen eine Stadtteilentwicklung von Küllenhahn bis Sudberg“, fordert von Wenczowsky.
Immer wieder müsse die Bezirksvertretung bei Bauprojekten einschreiten und verhindern, dass Bauten nicht ins Ortsbild passen. Eine Denkmalsatzung könne das von vornherein regeln.
Dass Investoren unpassende Projekte einreichen, sei auch dadurch verursacht, dass es inzwischen kaum noch gültige Bebauungspläne für den Stadtteil gebe. Die meisten Bauprojekte würden im verkürzten Verfahren durchgeführt. Projekte werden nach von Wenczowskys Eindruck zunächst nur bauordnungsrechtlich geprüft, erst sehr spät werde eine mögliche Bauleitplanung einbezogen. „Wenn man eine Stadtteilentwicklung will, müssten diese beiden Prüfverfahren mindestens gleichwertig behandelt oder der Bauleitplanung ein höherer Stellenwert eingeräumt werden“, verlangt er.
In puncto Verkehrsplanung habe es für Cronenberg in den letzten Jahrzehnten schon viele Vorschläge gegeben, aber umgesetzt worden sei nichts. Der Verkehr sei ein schwieriges Thema: „Cronenberg ist nun mal ein Straßendorf.“
Insgesamt würden die Stadtteile nicht genug wahrgenommen, klagt von Wenczowsky. Auch die Bezirksvertretungen — die doch die direkte Vertretung der Bürger seien — würden nicht ernstgenommen. Als Beispiel nannte er die Forderung der BV nach einem Bericht über Einbrücke im Stadtteil im letzten Herbst. Den sei die Polizei bis heute schuldig.
Der Mangel an Konzepten führe zu Stagnation und Unzufriedenheit, betonte von Wenczowsky. Sie seien froh, dass sich der Heimat- und Bürgerverein sowie die Geschäftsleute immer wieder engagierten, um die Ortsmitte zu beleben. „Von der Stadt bekommen wir da keinerlei Unterstützung.“
Dabei sieht er die Stadt bei der Stadtteilentwicklung in der Pflicht. Und forderte von Oberbürgermeister Andreas Mucke: „Der OB muss sich bewegen. Statt über Wolkenkuckucksheime sollte er über die Entwicklung der Stadtteile nachdenken.“ “ S. 16